Strategie mit Covered Calls Writing - Diskussion

habi

Well-known member
29. Dez. 2011
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Don hat auf das Thema Covered Call Writing aufmerksam gemacht und wir möchten nun versuchen, die Strategie umzusetzen. Dieser Thread sollte dazu dienen, über die Strategie zu diskutieren. In den Musterportfolios werden hier die Trades aufgeführt. Werde nachfolgend die wichtigsten Teile aus Don's  Thread Short Strategien mit Optionen einfügen, welche wir bereits diskutiert haben, um seinen Thread dem ursprünglichen Thema zu überlassen.

Wenn jemand Interesse an praktischer Umsetzung dieser Strategie hat, würde ich jeweils ein Aktienpaket ins Demokonto legen und Covered Calls darauf schreiben.
Ich habe Interesse an einem praktischen Beispiel und gebe die folgenden Voraussetzungen:

 1. Angenommen, ich habe jeweils für 10'000 Fr ein Aktien-Paket von Nestle, Roche und UBS. Welche dieser drei Aktien wäre für Dich die Beste, um Deine Strategie umzusetzen? Du kannst selber aus diesen drei auswählen, wir müssen nur eine nehmen als Beispiel.

2. Macht es nach dem grossen Taucher im August zum heutigen Zeitpunkt Sinn, diese Strategie zu starten? Es sollte ja auch eine gewisse Vorsorge für einen Kursrückgang sein.

3. In der Gold,Nestle,Cash Umfrage hast Du geschrieben, dass Du Nestle gekauft, und jeden Monat 17 covered Calls darauf geschrieben hättest.  Das heisst, dass die Laufzeit nur einen Monat betragen würde. Was für einen Strike würdest Du wählen und was gibt es sonst noch zu beachten? (Einfach so die grundlegendsten Dinge, um mal einen ersten Überblick zu erhalten)

Ich habe auch ein IB Konto, ich könnte die Transaktionen über mein Demokonto auslösen, um Dir ein wenig Arbeit zu ersparen. Du könntest mir die Vorgaben für eine der drei Aktien geben, ich würde dann zusätzlich mit den andern zwei auch noch machen um zu sehen, ob ich es einigermassen begreife   :writing:
hi habi,
Im Optionen-Thread habe ich ein Demo konto laufen.

Im Moment liegen ziemlich viele XIV's drin (1000 Stück) - die will ich noch einige Wochen oder Monate halten, bis sie sich verdoppelt haben.
ich gucke nachher nochmal, ob es zur Zeit Sinn macht, ein Aktiendepot reinzulegen.
Es sind ja noch Perry's Meyer-Burgers drin  ;-)


Aber okay - wenn Du ein Demokonto bei IB hast, dann umso besser
Ich melde mich nochmal deswegen
Gruss
Don
Habe bei der Eurex ein paar Angaben gefunden:

Link

[SIZE= 14px]Aktienoptionen[/SIZE][SIZE= 12px]Aktienoptionen verbriefen für den Käufer das Recht, nicht aber die Pflicht, eine bestimmte Anzahl von Aktien (Underlying) am oder bis zum Verfalltag des Optionsrechtes zu einem heute festgesetzten Preis(Basispreis) zu kaufen oder zu verkaufen. Beim Kaufrecht spricht man von einem Call, beim Verkaufsrecht von einem Put. Ist die Ausübung des Optionsrechtes nur am Verfalltag möglich, spricht man von einer Europäischen Option. [COLOR= rgb(255, 0, 0)]Die an der Eurex gehandelten Aktienoptionen sind allerdings überwiegend vom Amerikanischen Typ[/COLOR], die jederzeit bis zum Verfalltag ausgeübt werden können. Am Verfalltag einer Option entspricht ihr Wert ihrem Ausübungswert. Letzterer ist im Falle eines Calls auf eine Aktie gleich der Differenz zwischen dem Kurs der zugrunde liegenden Aktie und dem Basispreis, sofern diese Differenz nicht negativ ist[/SIZE].
Bei den Contract Specifications in diesem Dokument auf Seite unter Final Settlement Price ist angegeben, welche Group ID's nach der europäischen Version ausgeübt werden. Eine Seite weiter unten findet man, dass European Style Optionen für 29 Aktien verfügbar sind. Diese sind ganz am Schluss des Dokumentes aufgefürht, MBTN z.B. ist nicht dabei.

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]American-style; an option can be exercised until the end of the Post-Trading Full Period (20:00 CET) on any trading day during the lifetime of the option. European-style for equity options with group ID DE 14, CH14, FI14, FR14 and NL14; an option can only be exercised on the Last Trading Day until the end of the Post-Trading Full Period (20:00 CET).European-style Russian equity options: an option can only be exercised on the last trading day until the end of the Post-Trading Full Period (17:40 CET)[/COLOR]
[COLOR= rgb(0, 0, 0)]• European-style options are available on 29 equity underlyings (full list in the appendix).[/COLOR]

[COLOR= rgb(0, 0, 0)]• The exercise style is the only difference between the American and European equity options contract specifications. [/COLOR]
 Jetzt zu Habi,
ganz vielen Dank für Deine Recherchen.
Ich muss gestehen, dass ich einem Vorurteil aufgesessen bin:
Mein "Glaubenssatz" war:
In Europa an der Eurex gehandelte Optionen Europäischer Unternehmen würden als European Style Options gehandelt.


Offensichtlich Falsch.
Jedenfalls, wenn ich ich die Liste ansehe. Danke für die Info.
Ich rufe morgen bei der Eurex an und erkundige mich selber, ob es wirklich so ist.
Habi hat mich jetzt übel erwischt ..  :-(


Wie auch immer ..
Da Thema war:
Volatilität der Aktie und Prämienhöhe bei den geschriebenen Calls.
Leider kann ich ich zur Impliziten Volatilität der Nestle-Aktie keine klare Auskunft geben.
Bei jedem US-Wert gibt es Statistiken - hierzulande leider nicht.
Auch ein Grund, weshalb ich keine Europäischen Aktien/Optionen handle.

 

Zentrale Frage bei meiner Berechnung zu Nestle war die Implizite Vola der Calls.
Ich habe generell mit 2 % Rendite pro Monat kalkuliert..
Zugegeben: ich habe keine Infos über die statistische Vola, und auch keine über den historischen Verlauf, und auch keine Information zum Vola-Rank bei Nestle.


Meine Überlegungen basierten auf folgendem:
1. In Zeiten der Seitbewegung ist die I-Vola mittel - heisst: ca 2 % Rendite  p.m. beim CCW


2. In Zeiten von  downmoves ist die Vola der Calls mittel bis niedrig - heisst ca. 1-2 % Rendite p.m.

3. in Trendzeiten steigender Kurse ist die I-Vola der Calls hoch - heisst ca. 2-4 % Rendite p.m.

Gemittelt habe ich konservativ den Wert von 2% angenommen.

Bin aber gern bereit, darüber zu diskutieren. Eines ist aber klar geworden:
Covered Call Writing bringt in fünf Jahren mindestens eine Verdopplung.
Die Verdreifachung ist vermutlich möglich, war aber eher provokant zu verstehen.


4. Mit Weekly Options ist noch mehr drin.
 

Habi .. Du hast gefragt, ob ich eine von drei Aktien als Beispiel für CCW angeben möchte.
Meine Antwort: Ja. Aber warum ausgerechnet Schweizer Werte ?
US Aktien haben unschlagbare Vorteile
a) Liquidität
b) Transparenz
c) Analysetools
d) hohe Liquidität der Optionen
e) sehr geringe Spreads
f) sehr niedrige Fees und Kommissionen (ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor .. warum grundlos und nur wegen eines Patriotismus den übersatten Broker mit dem weissen Kreuz auf rotem Grund immer dicker füttern ?? )


Dein Home Bias lässt Du Dir etwas kosten   ;-)
Im Ernst: Warum soll ich für die Transaktion von simplen hundert Nestle - Aktien das zehnfache bezahlen, als ich für 100 Disney müsste ??
Warum soll ich für eine Transaktion von einem covered Call auf Nestle das fünffache bezahlen, wie für für einen Call auf Disney ??
Warum ?


Hey .. ich will in fünf Jahren ein Schiff kaufen !!
Ich will ein Schiff für MICH kaufen - Ich will nicht das Zehnfache bezahlen, damit der Broker in Sankt Gallen das Schiff kauft !
Der Broker soll für  MICH arbeiten - nicht umgekehrt !


liebe Grüsse
Don

 
Hi Don

Ja, habi wird's verkraften  :)   aber wir wollen ja über Optionen sprechen, da verbrauche ich schon genug Hirnzellen  :D

Auf Schweizer Aktien bin ich gekommen, weil Du in der Gold-Umfrage auf Nestle und zusätzlich auf CC gesetzt hast. Auch, weil wir hier in einem Schweizer Forum sind und es sicher einige Leute gibt, welche die bekannten Werte im Depot haben. Die drei stammen aus verschiedenen Bereichen. Es ist aber in der Tat so, dass in den USA in verschiedenen Bereichen mehr Informationen vorhanden sind als im europäischen Raum, wir können also auch eine US-Aktie nehmen. 

Mir ging es letztlich mehr um den Lerneffekt und dann ist es sicher sinnvoll, wenn wir möglichst viele Informationen und Analysetools zur Verfügung haben. Ich habe mich vor einiger Zeit ein wenig mit Optionen beschäftigt, weis noch ein wenig Bescheid, bin aber auf diesem Gebiet doch eher im Anfängerstatus. Du müsstest mir also schon ein paar Informationen geben, wie ich vorgehen sollte. Ich würde vorschlagen, dass ich dafür einen neuen Thread eröffne.

Sollen wir das Beispiel mit Disney machen? Mit dieser Aktie kennst Du Dich doch blendend aus, es kann aber auch etwas anderes sein.
hi habi,

Im Prinzip spielt es eine untergeordnete Rolle, welche Aktien wir für das CCW zu Grunde legen.
Ich würde zu Beginn mit zwei Strategien arbeiten.


a) Schweizer Werte, unter dem Aspekt, dass man die Aktien dauerhaft halten will und auch Dividenden einfahren möchte, pluss CCW
b) mehrere ausgewählte US Stocks, rein unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung mit Hilfe von CCW. Dazu analysiert man die IBD-Liste, fltert nach mehreren Kriterien und kauft und hält die Assets jeweils für 2 Monate, um die Earnings Season zu vermeiden. Alternativ hält man sie auch länger und macht zusätzlich Vola-Trades zum Earningstermin.

 

Hast Du selber Vorschläge, oder Wünsche ?

Wie gross ist denn Dein Demo Konto ?
(Meine Empfehlung: 50 Kilo, sonst könnte es knapp werden, wenn man "teuerere" Assets hält.)


Details erzähle ich später oder morgen.
Heute ist wieder Tanzstunde

:)

Don
 Hi Don

Mein Demo-Konto ist momentan bei knapp 118'000, da haben wir also genügend Spielraum.

Für a) würde ich demnach die drei vorgeschlagenen Werte Nestle, Roche und UBS wählen. Wenn es für Schweizer Werte auch sowas wie eine IBD-Liste gibt, könnten wir auch dort etwas herausnehmen.

Für b) würde ich dann vorschlagen, dass wir auch drei Werte aus der IBD-Liste auswählen.  IBD steht da wohl für Investor Business Daly oder Investor.com. Das Screen-Center habe ich auch gefunden. Jetzt bleibt also noch die Frage, welche Liste ausgewählt wird und nach welchen Kriterien gefiltert werden soll. Ich habe keine speziellen Wünsche, die Auswahl sollte sich aus meiner Sicht nach den Filter-Kriterien richten.

Das Ganze sollte zeitlich im Rahmen bleiben für uns beide, auch wenn es zu Beginn etwas mehr Arbeit gibt.
 Hi Habi,
Jetzt, wo Donald mich moralisch aufgebaut hat und ich mit meiner Liebsten von der Tanzstunde komme, bin ich wieder voll motiviert  ;-)
.. Hat mit Optionen nichts zu tun .. aber Don ist halt Ostfriese und erzählt manchmal lustiges Zeugs.

Zum Thema:
- 118 Kilo ist eine gute Hausnummer.
- Die drei Schweizer Dinos passen exemplarisch gut
- für die Variante b) - ausgesuchte Werte einzig für optimiertes CCW - gebe ich Dir noch Kriterien an die Hand, wonach man bei der Auswahl vorgeht.
Übrigens ein Tipp:

http://www.thebluecollarinvestor.com/
Allan Ellman  -- Wenn Optionen - dann DIESE Seite.
Hauptsächlich von diesem Typen und seinen Videos und Webinaren habe ich  mein Wissen und Können.

Tastytrade ... geniale Jungs und eine Frau - MUST LOOK - wenn man sich wirklich für Optionen interessiert ..
www.dough.com - geniale Seite - Die eierlegende Wollmilchsau !


Kriterien für CCW Aktien
Positive  Kriterien:


A) Fundamental (z.B.: in Kürze anstehende Earnings Reports, IBD 100, MSN Stock Scouter.. sind überhaupt Options möglich ? - gibt es weekly's ? .. und so weiter)
B) Technisch (Beispiel: EMA, Stochastik, Trend, Bollinger, Average Volume > 250 Kilo .. etc)
c) Sonstiges
Einzelheiten gebe ich Dir gern en detail - führt hier im Forum zu weit - (ausser wenn jemand sich wirklich intensiv für Covered Calls Writing auf ausgesuchte Werte interessiert)


D) Negative Kriterien (Ausschlusskriterien)
Monthly Report Companies - das sind retail-Companies, die monatliche "Earnings" herausgeben . Vola ist unkalkulierbar !
Beispiele:
HA , RJET.. , UAL .. etc.


Fast alles findet man kostenlos im Internet. Die Amerikaner bieten irrsinnig viel an.

Problem:
Die Sucherei und die Analysen brauchen sehr viel Zeit !


Alternative:
Man nimmt ein Abo z.B. bei Bluecollar - kostet einige Dollar im Monat - und bekommt in schönster Regelmässigkeit alle in Frage kommenden Werte und noch sehr vieles mehr täglich und wöchentlich ins Haus geliefert  - so mache ich es inzwischen .. meine "Faulheit" lasse ich mir etwas kosten ..  ;-)
Anders gesagt: Ich zahle gern für solchen Service, der mir die allwöchentliche Fleissarbeit abnimmt.


Zeitlicher Rahmen ..
Gute Frage...
Wenn Du sowieso ein account bei IB hast, dann ist es relativ easy.
Assets einkaufen - Option Trader öffnen, Strikes suchen ..
Können wir gern gemeinsam machen.
Hast Du Team Viewer ? - dann können wir es "live" machen, und und dabei noch ggf. telefonisch unterhalten.


Skype ginge auch (- ich bevorzuge Team Viewer plus Telefon per Headset. Egal, ist ja nebensächlich.)
Sind die "Dinos" schon in Deinem Konto ? - Wenn nein, wie willst Du sie kaufen ? - und wann ? -
hätte da einen Tipp: Short in Puts OTM und sie im Downmove andienen lassen ... coole Sache, wenn es klappt. - Wenn nicht, hast Du wenigstens ordentlich Prämie  ;-)
Kaufen kannst Du immer noch.


Liebe Grüsse
Don

 
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Meine Güte .. diese Zitate .. habe ich wirklich sooo viel geschrieben ?

Hoi Habi,
während wir uns beim TraderTreffen vergnügt haben, warst Du hier bienenfleissig.
Um diese Zeit und nach einem solchen Abend mit guten Gesprächen, gutem Essen, und anregenden Getränken sollte man eigentlich ins Bett gehen -
Deine Aktivität hat zumindest eine erste kurze Antwort verdient:

Das Thema "Covered Call Writing" scheint doch für viele User interessant zu sein.
Auch am heutigen Treffen war es eine Zeit lang ein spannendes Thema in unserer Runde
Zumindest scheint es so interessant, dass Habi einen eigenen Thread dafür eröffnet und mit seinem eigenen Konto (Demokonto) Erfahrungen sammeln will.
Der will es wissen ;-)
Mich freut dieses Interesse und gern will ich meinen Beitrag leisten, Licht ins gefühlte Dunkel der Optionenwelt zu leuchten.

Erstes kurzes Statement

- DemoKonto ist nur begrenzt  realistisch, weil man nur zum Bid, bzw zum Ask einen Handel im Demokonto tätigen kann.
- Die Liquidität in Aktienoptionen in europäischen Werten ist klein. Spreads demzufolge sehr gross. Im realen Konto kann man noch über 'midpoint' reingehen, aber selbst dann ist der Handel dünn, der Algorithmus des  Market Maker unerbittlich.

Grosse Werte im SMI mögen noch tradable sein in Optionen, aber..... heikel .. weil dünner Handel.
Im Demokonto kannst Du es gern probieren - man lernt wirklich sehr viel.

Speziell nach den interessanten Gesprächen am heutigen Trader-Treffen muss ich sagen:
Europäische Optionen sind schwierig zu handeln - hierzulande dominiert der Warrant Handel-

- mit Aktien der drei genannten "Dinos" in einem realen Konto würde ich sagen: "Okay - Go !  "  - Aber: Demokonto funktioniert nicht gut, wegen der Begrenzung auf Bid/Ask -Handel.
Dieser Punkt war mir vorher nicht so klar.

Conclusio
Demokonto ist gut für Futures trading in liquiden Märkten
DemoKonto funktioniert für manche Optionstrades, solange grosse Liquidität vorhanden ist, bzw. solange die Marketmaker realistische Kurse stellen und man selber einen realen Handelsvorschlag reinstellen kann.

Die Meyer-Burger-Optionsgeschichte funktioniert einfach nicht mit einem Demo Konto.
Schon mit einem realen Konto würde die Sache mich mehr Nerven kosten, als sie in Euro einbringen würde.
Ein Beipiel mit dem aktuell verfallenen Call.
Ich hatte den Call mit Strike 7,4 verkauft - MBTN valutierte bei 7,25 - also die Option wertlos. Kein inerer Wert mehr, der Zeitwert allerhöchstens im Bereich von wenigen Rappen.
Ich konnte den Call nicht für für die wenigen Rappen zurückkaufen . nicht einmal für einen Franken !

Warum: Weil der Algo der Marketmaker einen Preis von 30 reinstellt, in der Hoffnung, dass irgend ein Trader aus Schusseligkeit eine 'market' Order abschiesst

Morgen schreibe ich mehr.
Liebe Grüsse

Don

 
Noch ein paar Gedanken zur CCW Strategie:

Theoretisch verliert man ja nichts, wenn der Short Call ins Geld kommt und teurer zurückgekauft werden muss, denn der höhere BUCHWERT der Aktie  macht diesen Verlust ja weg. Damit entsteht netto ein Nullsummenspiel + die vereinnahmte Prämie. Aber eben nur theoretisch, den der Verlust aus dem Optionsgeschäft ist ein realisierter Verlust und der Gewinn aus der Aktie ist eben nur ein Buchgewinn. Geht es nun in die andere Richtung. Dann ist dieser Buchgewinn der Aktie eben wieder weg. Und der Short Call deckt diesen nicht bzw. nur um die vereinnahmten Prämien in dieser Zeit.

Die entscheidende Frage ist also: Kann ich mit den vereinnahmten Prämien erstens die Verluste aus den Short Calls decken und zweitens eine Rendite erzielen, welche mich so entschädigt, dass ich auf das Wachstum des Aktienpreises verzichten kann. Denn an diesem werde ich nicht partizipieren.

Dividenden kassiert man mit beiden Varianten, ob jetzt nur die Aktie gehalten wird oder damit zusätzlich eine CCW Strategie betrieben wird.

Ich habe vorher schnell ein ganz einfaches Excel Sheet zusammengestellt, wo man diesen Effekt ein bisschen simulieren kann. Wirklich ganz einfach mit immer gleicher Prämie, ohne Gebühren. ohne Dividenden und andere Einflüsse. Einfach den Kurs beim Rollen bzw. Rückkauf des Calls / Verfall des Call in den blauen Felder eingeben.

CCW Simulation.PNG

Anhang anzeigen Covered Call Writing - Simulation.xlsx

 
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Danke Dir @habi!

Genau zur selben Zeit, als wir beim Treffen drüber gesprochen haben, hast Du das umgesetzt, was dabei im Interesse einiger stand. :)
Mir ist die ganze Materie neu. Ich habe noch nie mit Optionen gehandelt.
Ich muss also bei 0 anfangen.
Es tönt aber so spannend, dass ich mich gern damit beschäftigen und erste Gehversuche machen möchte.
Ich mache das auch gerne mit einem Real-Depot. Anders fiele es mir schwer zu lernen.
Dabei möchte ich amerikanische Dividenden-Bluechips nehmen. Ein 20-30k-Depot bei IB dafür sollte wohl ausreichen.
Don Blanco hat mir schon Tips für Lehrmaterial gegeben. Vielleicht schliesst sich ja hier noch etwas an.

Würd mich enorm freuen, wenn das hier plastisch würde, was dabei dauerhaft funktionieren kann und wie. :eek:k:

 
WOW !

So viel Interesse :)

Bin grad zurück von einer längeren Wanderung - Gleich zum Essen eingeladen, und dann schaue ich einmal, ob ich heute etwas konstruktives beitragen kann ...
Covered Call machen nicht in jeder Marktphase Sinn.
Idealerweise eignen sie sich für Aktien in Seitwärtsbewegung oder beständigem etablierten Uptrend, allerdings keine hoch volatilen Werte, Sonst verdient man mit den Aktien allein mehr.
Marcello hat es in seiner Tabelle gut dargestellt. Er wird sich aber denken, dass ich dazu noch kritisch-konstruktive Anmerkungen habe ;-)
Zur jetzigen Zeit würde ich Covered Calls nur auf gut ausgewählte US-Aktien schreiben.
Welche das sind, wie ich sie herausfiltere und beurteile, dazu später oder morgen mehr.
Vorerst einige Gafiken, die verdeutlichen, wann man CCW macht und wann besser nicht.

ES ist XLV - ein ETF. Ein sektorieller ETF des S&P und beinhaltet den Gesundheitsbereich (Stichwort: ObamaCare)

Ich habe ihn selber in meinem relaen Depot.

kein_CCW1.PNG

kein_CCW2.PNG

kein_CCW3.PNG

Die gelben Zonen sind in meinem Chart Programm automatisiert dargestellt und zeigen die "Guten Zeiten"
Die orangen Kästen habe ich frei Hand eingezeichnet und kennzeichnen die weniger guten Zeiten fürs CCW.

Gruss
Don

 
Die entscheidende Frage ist also: Kann ich mit den vereinnahmten Prämien erstens die Verluste aus den Short Calls decken und zweitens eine Rendite erzielen, welche mich so entschädigt, dass ich auf das Wachstum des Aktienpreises verzichten kann. Denn an diesem werde ich nicht partizipieren.
 
Sorry hab ein Puff mit zitieren.

Dazu kommt mir in den Sinn.

Also wenn man zurückschaut, so waren eigentlich CCW in den Phasen vor den grossen Korrekturen, also vor 2001 und 2007 eine win win win Sache. Denn die zugrundeliegenden Werte waren alle nach den Korrekturen wieder einiges billiger zu haben.  

Das ist natürlich nur ein theoretischer Aspekt da aus Vergangenheit . 
 
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@dodo

Ich bin etwa in der gleichen Situation wie Du. Es geht hier in erster Linie darum, zumindest für uns neue Erkenntnisse zu erlangen, für Don wird vieles schon einiges klarer sein. Deshalb spielt es auch keine Rolle, wenn nicht alles wirklich funktioniert. Ich möchte hier zuerst Erfahrungen sammeln, bevor ich realtime etwas mache. Du kannst aber gerne Deine Erfahrungen einbringen, wenn Du das gleich scharf testen willst.

@Don

Ich möchte den Versuch mit den Schweizer Aktien machen, auch wenn man dafür nicht die besten Voraussetzungen hat. Denke, dass man so besser die Unterschiede zwischen den Schweizer- und US Aktien sehen kann.

Die Aktien habe ich noch nicht im Depot, bin noch nicht dazu gekommen. Habe festgestellt, dass Roche nicht der ideale Wert ist. Mit einem Multiplier von 100 und einem Preis von ~257 Fr. müsste ich für ca. 25'000 Fr. Roche Aktien kaufen. Ursprünglich war mal gedacht, ca. 10'000 Fr pro Aktie zu investieren. Wenn ich Roche eingebe im Option Trader, dann sehe ich nur monthly Optionen und vermutlich nach amerikanischen Stil gehandelt. Finde zwar bei der Suche bei Eurex ROGE, aber im Option Trader werden die nicht angezeigt. Deshalb denke ich, dass Novartis besser geeignet ist. Sind auch aus der Pharma Industrie, passt aber vom Preis besser ins Depot.

Für die US Aktien warte ich jetzt mal, was der Don vorschlägt   :)

Anhand der von Don gezeigten gelben und orangen Kästchen sind wir momentan nicht in einer idealen Phase um mit CCW zu starten.  Es stellt sich deshalb die Frage, ob wir momentan zuerst einen guten Einstiegspreis für die Aktien abwarten sollten und erst später mit CCW beginnen sollten. Werde die genannten Werte mal etwas genauer anschauen.

Nächste Woche habe ich sowieso viel um die Ohren, es bleibt vermutlich nicht viel Zeit übrig. Werde bei Gelegenheit wieder etwas reinstellen. Heute war viel zu schönes Wetter, um am PC zu sitzen.

 
@Don

Ich möchte den Versuch mit den Schweizer Aktien machen, auch wenn man dafür nicht die besten Voraussetzungen hat. Denke, dass man so besser die Unterschiede zwischen den Schweizer- und US Aktien sehen kann.

Die Aktien habe ich noch nicht im Depot, bin noch nicht dazu gekommen. Habe festgestellt, dass Roche nicht der ideale Wert ist. Mit einem Multiplier von 100 und einem Preis von ~257 Fr. müsste ich für ca. 25'000 Fr. Roche Aktien kaufen. Ursprünglich war mal gedacht, ca. 10'000 Fr pro Aktie zu investieren. Wenn ich Roche eingebe im Option Trader, dann sehe ich nur monthly Optionen und vermutlich nach amerikanischen Stil gehandelt. Finde zwar bei der Suche bei Eurex ROGE, aber im Option Trader werden die nicht angezeigt. Deshalb denke ich, dass Novartis besser geeignet ist. Sind auch aus der Pharma Industrie, passt aber vom Preis besser ins Depot.

Für die US Aktien warte ich jetzt mal, was der Don vorschlägt   :)
Guten Morgen,

Ja, es ist schon ein Kruez mit den europäischen Werten, was die Liqidität in Optionen betrifft.
Sogar in den "Schwergewichten" - Beispiel Novartis - ist sehr wenig Handel in Optionen zu verzeichnen,
Aber nun... Des Habi Wille sei sein Himmelreich und wir machen den Test mit dem Demokonto.

Also:
Kauf von 100 Novartis (NOVN), gehandelt an der Soffex und Schreiben von Calls.
Zitat Habi:

' Es stellt sich deshalb die Frage, ob wir momentan zuerst einen guten Einstiegspreis für die Aktien abwarten sollten und erst später mit CCW beginnen sollten .. '

Mein Vorschlag: Wenn Du sowieso die Novartis haben willst, würde ich nicht auf den "besseren Preis' WARTEN, sondern den besseren Preis MACHEN.
Das geht etwa so:

Wir verkaufen einen short Put im Geld. Beispiel Short Put beim Strike 94, Laufzeit 16. Okt 2015
Dann gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der Kurs von derzeit 93,50 fällt und bekommst am 17. Oktober 100 Aktien NOVN angedient zum Preis von 94 - 2,18 Prämie = 91,82
- Der Kurs steigt, der Put verfällt wertlos, Du hast keine Aktien bekommen, aber hast die Prämie von 218 Dollar.
Dann kannst Du immer noch weiter überlegen.

Angenommen, Du bekommst die Aktien und schreibst Calls drauf, dann bekommst Du für eine Option mit einem Strike, der ca. SFR 2,60 aus dem Geld liegt etwa 1,15.
Dies entspricht ca. 1,2 %.
 

Option_1_Novartis.JPG

Später mehr
Gruss
Don

 
Die entscheidende Frage ist also: Kann ich mit den vereinnahmten Prämien erstens die Verluste aus den Short Calls decken und zweitens eine Rendite erzielen, welche mich so entschädigt, dass ich auf das Wachstum des Aktienpreises verzichten kann. Denn an diesem werde ich nicht partizipieren.
Also wenn man zurückschaut, so waren eigentlich CCW in den Phasen vor den grossen Korrekturen, also vor 2001 und 2007 eine win win win Sache. Denn die zugrundeliegenden Werte waren alle nach den Korrekturen wieder einiges billiger zu haben.  
Vor den Korrekturen klar. Während den Korrekturen immer noch besser als Buy & Hold, da wenigstens die Prämien aus den verkauften Calls vereinnahmt worden wären. Nach den Korrekturen bzw. an der Talsohle, wäre man wohl am besten bedient gewesen gar nicht investiert gewesen zu sein. Denn dann hätte man mit dem gleichen Kapitaleinsatz wie vor der Korrektur doppelt so viele Aktien kaufen können.

Aber eben, wie du auch schreibst, rein theoretisch, da wir heute den Ausgang der Geschichte kennen.

 
Covered Call machen nicht in jeder Marktphase Sinn.
Idealerweise eignen sie sich für Aktien in Seitwärtsbewegung oder beständigem etablierten Uptrend, allerdings keine hoch volatilen Werte, Sonst verdient man mit den Aktien allein mehr.
Das macht natürlich Sinn. Die Schwierigkeit liegt aber darin eben diese idealen Phasen ausfindig zu machen. Im Nachhinein ist das einfach. Aber wir müssen die Entscheidung ja immer im hier und jetzt treffen und kennen dabei die zukünftige Entwicklung nicht.

Haben wir Methoden um die idealen Phasen zumindest mit einer höheren Wahrscheinlichkeit richtig zu erwischen, dann würde das schon enorm helfen die Performance zu steigern. Ich denke aber das braucht eine Menge Erfahrung und ein gutes Feeling auf diesem Gebiet. Da können wir sicher noch einiges von dir lernen.

Ich selbst würde mich zu Beginn jedoch mal auf einen richtigen Dummy-Standpunkt setzen und mich von der Vorstellung die idealen Marktphasen richtig antizipieren zu können, verabschieden. Sprich ich würde einfach mal stur immer einen Call schreiben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man damit unter dem Strich gar nicht so schlecht fahren würde.

Von der Vorstellung am langfristigen Wachstum der Aktien profitieren zu können, müsste man sich damit aber definitiv verabschieden. Es geht dann viel mehr darum ein mehr oder weniger stetiges Einkommen zu generieren zum einen durch die vereinnahmten Prämien und zum anderen durch die ausbezahlten Dividenden.

 
Hi Don

Danke für Deinen Input. Mache jetzt man ein Exempel mit NOVN und NESN wir wollen ja hier nicht nur abwarten  :D

Novartis tendiert seitwärts, deshalb ein Versuch am unteren Range. 

Nestle tendiert leicht aufwärts, mal schauen, ob es mit dem Limitkauf funktioniert.

UBS ist geht runter, da warte ich im Moment noch ab

Habe diese Woche kaum Zeit, etwas zu posten, deshalb lasse ich es mal bei diesen beiden Aufträgen und schauen, was dabei rauskommt.  :?

Snap1.png

 
Uff.. man kommt ja kaum hinterher mit Denken und Schreiben  --

Traue mich kaum noch aus dem Haus, um mit Kollegen ein Apero zu nehmen .. - bautz - fünfhundert Fragen im Forum !!

Fazit:
 - Habi rappelt am Zigarettenautomaten und will die Packung !!
Angefixter Options- Junkie .. ?

NOVN und NESN sind heute gut gestiegen - Die Limits werden kaum greifen.
Vielleicht morgen.. ?
Wir schauen morgen weiter.

@ Marcello
Du sprichst einen entscheidenden Punkt an:

WANN ist eine Phase des Covered Call Writing ? - und wie findet man diese Phasen anhand klarer Fakten ?

Aus meiner Sicht gibt es gute standardisierte Betrachtungsweisen. Alle sind geprägt vom Gedanken: "Keep ist Simple !"
Sie haben ihre Nachteile (wen wundert es ? ) - unterm Strich aber bieten sie klare Handlungsanweisungen und Richtlinen.

Ist der Gesamtmarkt in einem Aufwärtstrend ?
Ist der Gesamtmarkt in einem Seitwärtstrend ?
Ist die Aktie in einen Aufwärtstrend ?

(Die üblichen Trendfolgesysteme und verschiedenen anderen Indikatoren geben Auskunft. ADX, MACD, gleitende Durchschnitte.. eigentlich alles simpel)
- dann die Betrachtung des VIX
- dann die P/C-Ratios
- McClallen-Index
- Distribution Days
All diese Aspekte sammelt man doch sowieso in seiner alltäglichen Morgenroutine, um sich ein Bild des Marktes zu verschaffen.
Ich habe zum Beispiel eine Art "Ampel-System" für mich etabliert

Grün = CCW: Prima
Gelb = CCW auslaufen lassen, keine neuen schreiben
Rot = Keine neuen CCW

solch ein Ampel-System habe ich für andere Strategien genauso - sei es naked Puts, sei es Future Spreads, seien es Earnings-Trades..
Vielleicht macht es mehr Sinn, zu diesem Ampel-System etwas zu schreiben, bevor man zu den eigentlichen Strategien kommt.

@marcello
Dein Zitat:
" Sprich ich würde einfach mal stur immer einen Call schreiben. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man damit unter dem Strich gar nicht so schlecht fahren würde "
haben andere von vielen Jahren bereits aufgegriffen und stur durchgezogen.
Diese Geschichte ist so alt, dass es bereits einen Index der CBOE gibt :)
Dumm-stures Buy-Write mit Aktien (bzw Index) plus Covered Calls .. nennt sich BXY.
Das funktioniert auf Dauer sehr gut, lässt sich aber enorm verbessern, durch das herausfiltern von "guten" und "schlechten" Marktphasen.

Einfach mal googeln.

Rad neu erfinden ? - gar nicht nötig :)
Es gibt bereits die E-bikes ..

Mit "Feeling" und "Erfahrung" hat es wenig zu tun. Das ist wirklich stures Handwerk und abarbeiten von Fakten und Internetseiten und Indikatoren.
Im Grunde ist es zu 90 % Fleissarbeit und Sturheit.

Welche Aktien kommen denn in Frage ?

a- sie sind idealerweise in einem etablierten Trend
b - sie sind wenig volatil
c - sie sind liquide
d - Earnings report sind weit weg - dam besten ETF's - dort gibt es keine Earnings -.. aber dafür die Dividenden.. auch ein Thema..
e - mindestens Handelsvolumen von 250 Kilo Optionen (Eurex-Werte kannst Du dagegen vergessen .. bei solchen Volumina klappt den bescheidenen Novartis Händlern der Kinnlade herunter .)
Weitere Kritereien schreibe ich später - wird sonst zuviel an dieser Stelle.

Wo findet man sie ?
Tipp
www.Finviz.com
andere Seiten gibt es auch .. yahoo .finance..www.dough.com     und so weiter...
 

Hier mal ein paar, die ich rausgefiltert habe:
ATVI
CYBX (obwohl die ziemlich hohe Vola bekommen haben)
EPAM
INGN

es gibt noch enige mehr, bei denen sowohl der Charttechnische Aspekt, wie auch die fundamentalen Aspekte darauf schliessen lassen, dass sie in einem Aufwärtstrend sich befinden.
Ideale Kandidaten für Covered Calls !

Novartis und Co gehören nicht ganz in diese Klasse,

Einfach mal die Charts googeln.
und in der TWS die Options Chains ansehen.
Klar ist aber auch:
Oben angegebenen Werte sind keine Braut, die man heiratet, um bis ans Ende aller Tage in unverbrüchlicher Treue zusammen zu bleiben - nach zwei Monaten fliegen sie oftmals wieder raus. oder ich lasse sich gern vor den Earnings weg-callen, weil dann die Vola steigt... etc.
Unvorstellbare Vorgehensweise für Schweizer Aktienhändler, die einmal gekaufte Roche-Werte noch an die Urenkel vererben ;-)

Reicht erstmal ..oder ?

Gruss
Don

 
Ich hänge mal oben genannte Charts mit CCW-Hinweis an:

atvi_CCW_1.PNG

cybx_CCW_1.PNG

EPAM_CCW_1.PNG

ingn_CCW_1.PNG

Novrtis könnte bald folgen
NESN vermutlich auch

Gruss
Don

 
Die entscheidende Frage ist also: Kann ich mit den vereinnahmten Prämien erstens die Verluste aus den Short Calls decken und zweitens eine Rendite erzielen, welche mich so entschädigt, dass ich auf das Wachstum des Aktienpreises verzichten kann. Denn an diesem werde ich nicht partizipieren.
Also wenn man zurückschaut, so waren eigentlich CCW in den Phasen vor den grossen Korrekturen, also vor 2001 und 2007 eine win win win Sache. Denn die zugrundeliegenden Werte waren alle nach den Korrekturen wieder einiges billiger zu haben.  
Vor den Korrekturen klar. Während den Korrekturen immer noch besser als Buy & Hold, da wenigstens die Prämien aus den verkauften Calls vereinnahmt worden wären. Nach den Korrekturen bzw. an der Talsohle, wäre man wohl am besten bedient gewesen gar nicht investiert gewesen zu sein. Denn dann hätte man mit dem gleichen Kapitaleinsatz wie vor der Korrektur doppelt so viele Aktien kaufen können.

Aber eben, wie du auch schreibst, rein theoretisch, da wir heute den Ausgang der Geschichte kennen.
win-win-win meinte ich im Falle, dass man liefen musste. 1. win, Prämien, 2. win, man liefert ja erst bei einem Kursanstieg, liefert also mit einem Gewinn, 3. win, man war draussen und konnte dann die Titel wieder günstiger bekommen. 

Wer gewisse Aktien wirklich langfristig halten will, der beteiligt sich an Firmen. Da bedingt es Schwankungen hinzunehmen. Die Kursentwicklung von einzelnen Aktien sind halt oft viel volatieler als von Indexen. Nehmen wir als Beispiel Novartis, die liefen Jahrelang dem SMI hinterher und machten dann alleine im 2014 ca.30%. Wenn man also hier liefern musste und die Aktie auch in der Folge weiter steigt hat man mit CCW halt eine Art SL nur umgekehrt. Doch im Falle von Novartis wäre man dafür über eine lange Zeitstrecke mit Prämien entschädigt worden für den entgangenen Kursanstieg.

 
Klar ist aber auch:
Oben angegebenen Werte sind keine Braut, die man heiratet, um bis ans Ende aller Tage in unverbrüchlicher Treue zusammen zu bleiben - nach zwei Monaten fliegen sie oftmals wieder raus. oder ich lasse sich gern vor den Earnings weg-callen, weil dann die Vola steigt... etc.
Unvorstellbare Vorgehensweise für Schweizer Aktienhändler, die einmal gekaufte Roche-Werte noch an die Urenkel vererben ;-)
Ist vielleicht genau der Punkt, den man sich überlegen sollte, bei welchen Aktien.

Wenn man Aktien z.B. mal absichert mit Puts, so bleiben sie in meinem Besitz, wenn jedoch geliefert werden muss, ist man erst mal draussen. 

Aber ich seh, du bist mit Intensität am Tüfteln, wie man Aktienbesitz quasi zusätzlich bewirtschaften kann :eek:k: .

Übrigens Don, bei US Einzeltiteln kennst du schon die Folgen, welche diese haben können für deine Erben im Falle deines Ablebens? Gibt da eine Grenze, glaub bis 70'000$, bin da aber nicht sicher. Bei höheren Beständen kann das eine langwieriges Gezerre werden mit den US Steuerbehörden um Erbschaftssteuern die in US hoch sind, allenfalls fordern die in Stile eines Imperiums dann Steuern auf deinen gesamten Nachlass und dann braucht es teure Anwälte etc.....Ist aber ein anderes Thema. 

 
Guten Morgen, Melchior,

Mit Deinem Novartis-Beispiel hast Du recht.

Vielleicht noch eine Anmerkung:
Ein ganz entscheidender Faktor beim langfristigen Vermögensaufbau sind die Dividendenzahlungen.
Vielfach wird dieser Faktor von kurzfristig denkenden Trader erheblich unterschätzt.
Es hat ja einen Grund, weshalb die Buffets dieser Welt so reich geworden sind.

Es passt eigentlich nicht in diesen Thread - oder doch ? - langfristige Erhöhung des Gewinnes durch regelmässiges Schreiben von Calls .. - irgendwie doch.
Die regelmässigen Dividendenzahlungen wirken sich auf Sicht von 5 oder zehn Jahren erheblich aus: Es gibt zahlreiche Firmen, die 4% oder mehr Dividenden pro Jahr zahlen.
Eine Liste hänge ich später an, wer Interesse hat.
Vorab ein Link
http://www.finanz-seiten.com/news/200-aktien-usa-mit-hoher-dividende-2015
Im Idealfall kombiniert man sie mit der klassischen und konservativen Covered Calls Strategie :)

Welche Werte wählt man dafür aus ?
.. nun ja ..
Getrunken wird immer .. geraucht wird überall,   Strassen braucht es überall .. Menschen müssen transportiert werden, in USA müssen ständig Acht Millionen Menschen im Knast versorgt werden .. , Spitäler werden immer gebraucht ...
Alles wenig volatile Werte. Guck mal Coca Coa. Der Chart an sich sieht nicht spektakulär aus .. ABER: Guck Dir einmal den Chart von Coca Cola an inclusive Dividende - da wird Dir beinah schwindelig !
Und so weiter.
mit gutem Gruss zum guten Morgen :)

Don

 
Guten Morgen, Melchior,

Mit Deinem Novartis-Beispiel hast Du recht.

Vielleicht noch eine Anmerkung:
Ein ganz entscheidender Faktor beim langfristigen Vermögensaufbau sind die Dividendenzahlungen.
Vielfach wird dieser Faktor von kurzfristig denkenden Trader erheblich unterschätzt.
An dieser Stelle übrigens ein Dank an Habi, der Don ist da manchmal so schnell, dass es vielleicht für Mitlesende manchmal etwas schwer ist alles zu erfassen.

Hier bringst du eben gerade ein entscheidender Punkt Don. 

Ich habe Aktien in meinem Langfristdepot welche ich seit ca. 14 Jahren habe. Nehmen wir einfachheitshalber eine Nestle. Die liegen seit Jahren unverändert auf meinem Depot, manchmal mit einem Put abgesichert, was aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist.. Heutige Dividenden ca. bei 2.,2.- was nicht ganz 3% ausmacht auf dem heutigen Kurs. 

2002 bildete sich ein damaliger Höchstkurs bei ca. 38.- bevor sie korrigierte auf 27.-

Hat man sich also einen Bestand aufgebaut und ihn liegen lassen, so beträgt die Div. Rendite eben nicht 3% auf EP sondern wesentlich mehr.

Musste man aber einmal liefern so war das dann halt nicht ideal....

 
Hi Melchior,
Absicherung mit Puts frisst immer viel vom Gewinn.Unter langfristigen Aspekten ist eine Korrektur doch gar nicht tragisch.
Man bekommt die Gelegenheit, zu günstigen Kursen weitere Aktien für Dividenden- und CCW-Strategie kaufen zu können

Im Ernst - ich verstehe das ganze Medien-Geschrei um "Börsencrash" nicht.
Wo ist denn das Problem ? -
Das Problem haben nur die kurzfristig anlegenden, die zum Hype in der Euphorie und ohne Übersicht als "Mitläufer" und "Draufspringer" gekauft haben, und dann unten frustriert wieder abgeben.
- Supergelegenheit zum schrittweisen Kaufen
- Supergelegenheit mit Vola-Produkten (XIV) einzusteigen - kann man noch mehr Geld mit sowenig Risiko verdienen ?

Du machst es schon richtig, wenn Du langfristig anlegst - am besten mit 'Cash Cows' (und idealerweise mit CCW darauf) - Coaca Cola und Co  ;-)
 

Zum "Gespenster-Thema" erzähle ich später mehr.
Was das ist ?

Eines der Gepenster sind Börsencrachs mit der vermeintlichen Notwenigkeit, sich "absichern" zu müssen.
Zum zweiten geistert eine Unsicherheit herum, dass beim CCW einem etwas weggenommen werden wird.
Das trifft dann zu, wenn Du die Optionen bis in den Verfall im Geld hälst. Aber wer macht das schon ?

Ausser: Man will die Aktien loswerden - Das wäre das Gegenstück zum short Put, um Aktien günstig zu bekommen (siehe dodo und das gestrige VW-Thema)
(Meyer-Burger würde ich gern loswerden .. .. daher vielleicht Calls mit hohen Prämien schreiben und warten.)

Gruss
Don

 
Hi Melchior,
Absicherung mit Puts frisst immer viel vom Gewinn.Unter langfristigen Aspekten ist eine Korrektur doch gar nicht tragisch.
Sorry, da muss ich dir widersprechen. Mit Put's zur richtigen Zeit kann man zwar 100% verlieren aber auch über 1000% gewinnen. Ist mir tatsächlich schon so ergangen, ist aber schon länger her. Reichen aber 300% um zwei Abschreiber machen zu können. Ist halt auch eine Form von Bewirtschaftung von Aktien mit beschränkten Risiko, wenn man sie langfristig behalten will. Aber zugegeben, nicht zu empfehlen als Standart Vorgehen und kann teurer Spass werden. Man muss wissen wann und dann auch rechtzeitig den Put verkaufen. Geizig darf man dabei nicht sein und die eingesetzten Summen abschreiben im Moment wo man den Put kauft sonst scheisst es einem an, zudem nur mit "kleinen" Summen und nie alles absichert. Im Moment scheisst es einem aber nicht an. Wobei der Markt bald nach oben jucken könnt und man also den Zeitpunkt nicht verpennen sollt..Der scheint jetzt. Wie bei dir ist das aber ein Tüfteln und alles in allem habe ich in den letzten Jahren damit wohl keine grossen Stricke verrissen. Kommt wohl wenn ich die Puts weglass wo ich echt Glück hatte von vielen Jahren, auf ein Nullsummenspiel heraus. Aber da ist halt auch ein gewisser Spieltrieb dabei den Markt zu timen zu wollen ohne seine Langfristaktien herzugeben.

 
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