Bedingungsloses Grundeinkommen

Dass dabei leider sogar sogenannte Sozialisten auf den Leimruten hängen bleiben ist halt Tatsache.


Die Sozis sind genauso Teil des Systems wie Liberale, Konservative, Grüne oder Rosarote und daher schlichtweg unfähig, die nötigen Reformen anzustossen. Es gibt den dämlichen Managementspruch: "Wer nichts zur Lösung eines Problems beiträgt, ist Teil davon." Manchmal stimmt er.

Den Sozis ist der Acker ohnehin schon längst verdorrt. Ein Partei von Mittelschullehrern, gutbezahlten Beamten und hochsubventionierten Kulturschaffenden. Die pflegen die chronische Empörung über Allerlei, nur nicht über die Anliegen und Nöte der "Arbeiter". Kein Wunder wählen die SVP. 

 
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Die Sozis sind genauso Teil des Systems wie Liberale, Konservative, Grüne oder Rosarote und daher schlichtweg unfähig, die nötigen Reformen anzustossen. Es gibt den dämlichen Managementspruch: "Wer nichts zur Lösung eines Problems beiträgt, ist Teil davon." Manchmal stimmt er.

Den Sozis ist der Acker ohnehin schon längst verdorrt. Ein Partei von Mittelschullehrern, gutbezahlten Beamten und hochsubventionierten Kulturschaffenden. Die pflegen die chronische Empörung über Allerlei, nur nicht über die Anliegen und Nöte der "Arbeiter". Kein Wunder wählen die SVP. 


Leider auch hier : Nichts hinzuzufügen........... :x

 
Sag' ich doch: Die alten Märchen von Gold- und Silberschätzen (Ernte/Saatgut) , die irgendwo "gelagert" und irgendwie "verteilt" oder in Stücke vom "Kuchen" geschnitten werden. 

Mises/Mengers Regressiontheorie lässt grüssen. In den Köpfen ist Geld immer noch Gold.
Mich überkam halt die Lust ein Märchen zu schreiben. :smoke:

Deine Theorie, der Staat braucht keine Einahmen/Steuern und kann alle versorgen mit gedrucktem Geld auf Dauer ist m.M.n. kein Märchen, denn Märchen brauchen ja mindestens einen Bezug zur Realität. :mrgreen:

Ernte/Saatgut kann man ersetzen mit Produktionsmitteln, Patenten, Land, Immobilien, Markenrechten etc.

Woher diese Annahme kommt, der Kapitalismus wachse quasi von selbst aus sich heraus? Überwinde sich ohne Widerstände. Die Realität läuft nicht in diese Richtung. Also ist es einfach Wunschdenken?

Meines Wissens hast du doch auch Gold. Wozu? 

Ok die SNB hat einen Haufen Milliarden gedruckt um den Franken zu drücken mit mässigem Erfolg und nun liegen diese in Form von Euros und anderen Währungen in ihren Büchern. Daraus abzuleiten man könne dieses Geld genauso gut einfach verteilen unter den Leuten kann man. Aber es bleibt eine Behauptung solange es nicht auch gemacht wurde und man die Folgen kennt. Gilt auch für BGE und Heligeld.

Keine Behauptung ist es, dass der Staat Steuern eintreibt und diese wieder ausgibt.  

 
Die Sozis sind genauso Teil des Systems wie Liberale, Konservative, Grüne oder Rosarote und daher schlichtweg unfähig, die nötigen Reformen anzustossen. Es gibt den dämlichen Managementspruch: "Wer nichts zur Lösung eines Problems beiträgt, ist Teil davon." Manchmal stimmt er.
Also mehr oder weniger alle Parteien sind deiner Meinung nach Teil des Problems.

Man bekommt den Eindruck du lebst in einem Land wo nichts funktioniert, alle unzufrieden sind und sich enorme Probleme anhäufen die nicht gelöst werden. 

Ich lebe, glaube ich, in einem anderen Land, da funktioniert einiges ganz gut. Perfekt ist vielleicht das Paradies aber die Welt der Menschen hatte solange sie besteht immer Probleme. In der Schweiz findet man Lösungen. Sonst würde einiges anders aussehen.

 
Also mehr oder weniger alle Parteien sind deiner Meinung nach Teil des Problems.

Man bekommt den Eindruck du lebst in einem Land wo nichts funktioniert, alle unzufrieden sind und sich enorme Probleme anhäufen die nicht gelöst werden. 

Ich lebe, glaube ich, in einem anderen Land, da funktioniert einiges ganz gut. Perfekt ist vielleicht das Paradies aber die Welt der Menschen hatte solange sie besteht immer Probleme. In der Schweiz findet man Lösungen. Sonst würde einiges anders aussehen.


Nein, nicht die Parteien sind das Problem, die Menschen sind es.

Und in der Schweiz haben wir wie es scheint einen Punkt erreicht oder schon überschritten, an dem die Konsenspolitik verlassen wird/wurde. Es wurde tatsächlich während Jahrzehnten von allen Menschen in allen Parteien, ob ganz links bis rechts, versucht, eine Verbesserung der Verhältnisse zu erzielen. Und das für alle Bürger. Das hat zu gesunden Verhältnissen geführt, die einen ebenso gesunden Mittelstand hervorgebracht haben. Das hat sich geändert und heute sind wir in der Schweiz weit weg davon die Lebensqualität für alle weiter zu verbessern. Der natürlich vorhandene Egoismus hat nun die Oberhand gewonnen und die (kleine Zahl der) Mächtigen unternehmen alles, ihre Position auf Kosten der Allgemeinheit überproportional zu verbessern. Dass sich das in der Schweiz noch etwas weniger deutlich zeigt, ist darauf zurück zu führen, dass unser politisches System als Bremse funktioniert. Die Frage ist: Wie lange noch?

 
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Man bekommt den Eindruck du lebst in einem Land wo nichts funktioniert, alle unzufrieden sind


Kann sein, dass Du den Eindruck hast. Wir reden aber über BGE und Heligeld, nicht mehr und nicht weniger. Das sind Ideen, die dazu zwingen,  scheinbar unumstössliche Gewissheiten zu überprüfen und helfen, Dogmen zu erkennen. Denn ich bin überzeugt, dass viele Schwierigkeiten, die wir haben und noch bekommen werden, hausgemacht sind. Was Geld und Wirtschaft angeht, sind wir geistig irgendwo zwischen Mittelalter und Industriealisierung hängen geblieben.

und sich enorme Probleme anhäufen die nicht gelöst werden. 


Das ist so. Weil wir mit den immergleichen Rezepten zu Werke gehen und es mit jeder Krise schwieriger wird, das Schiff auf Kurs zu halten. Oder um Einstein zu zitieren:


"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."


Ich lebe, glaube ich, in einem anderen Land, da funktioniert einiges ganz gut. Perfekt ist vielleicht das Paradies aber die Welt der Menschen hatte solange sie besteht immer Probleme. In der Schweiz findet man Lösungen. Sonst würde einiges anders aussehen.


Da hast Du recht. Bis anhin war das zumindest so. Aber erstens ist die Schweiz nicht (mehr) alleine und zweitens tickt die Uhr. Unser Dokter zum Beispiel ist ja der Überzeugung, dass die SNB das ganze Land in den Ruin treibt. Kann sein. Da spielt's dann auch keine Rolle, welchen Zettel Du am Sonntag in die Urne schmeisst.  Die Finanzkrise hat zudem überdeutlich demonstriert, wie souverän Nationalstaaten wirklich sind.

 
Meines Wissens hast du doch auch Gold. Wozu? 


Das ist meine materialisierte Zuversicht in die menschliche Ignoranz. :D

Keine Behauptung ist es, dass der Staat Steuern eintreibt und diese wieder ausgibt.  


Aber dass das eine Voraussetzung des anderen ist, ist durchaus eine - wenn auch historisch bedingt. Wie das "Eine-Bank-verleiht-Spareinlagen"-Märchen.

Mag sein, dass das etwas extrem daherkommt. Aber man muss oftmals in Extremen denken, um wirklich voranzukommen.  Die Umsetzung ist eine andere Frage.

 
Die Finanzkrise hat zudem überdeutlich demonstriert.
Die Krise würd sich nicht gleich wiederholen glaub ich, Wiederholungen sind selten, sondern nach anderem Drehbuch ablaufen. Doch würd eben so eine Krise vor allem die Herausforderung sein die sozialen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte zu verteidigen. Der Rechtsdruck ist ein Trend. Daher ist es m.M.n. kein Zeitpunkt einen Sozialstandart zu erhöhen, weil man ihn ev. damit schmälert/inflationiert. 

PS. ja deine Bemerkung man müsse manchmal etwas überspitzt formulieren. Deine Beiträge haben mindestens bei mir sehr zum Nachdenken über die ganzen Themen angeregt. Auch was ich schreib ist nicht immer so, was ich vielleicht kurz danach denke...... ;-)

 
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Nein, nicht die Parteien sind das Problem, die Menschen sind es.
Ich denk nicht, dass die Menschen das Problem sind.

Ich denk es ist eher das Fehlen einer kollektiven sozial-Ethik.

Es haben auch die Spitzenverdiener das Gefühl sie kommen zu kurz, da sie sich mit solchen vergleichen die noch mehr bekommen. 

Eine Krise könnte auch gesellschaftliche Kräfte freisetzen, die jetzt blockiert sind.

Deshalb sollte man sich davor m.M.n. nicht fürchten. Ich denk nicht, dass jemand verhungern wird. Panik ist oft nur ein mentales Problem, nicht ein echt Existentielles. 

Krieg, Hunger, Krankheit, Armut, Wirtschaftskrisen, Unterdrückungen begleiten die Menschen seit ewig. Rezepte sie zu überwinden, zu vermeiden, führen oft einfach zu einer Verschiebung.

Gerechtigkeit ist ein relativer Begriff. 

Sehr viel Besitz konzentriert sich auf Wenige. Eine Art Feudalgesellschaft hat sich fliessend etabliert. Die Schweiz belegt auch in dieser Liste (Gefälle bei Vermögen) einer der Spitzenplätze weltweit. Das ist zu einem Art asozialen Suchtproblem geworden. Unheimlich viel Energie wird aufgebracht von ein paar wenig Süchtigen, diese Sucht zu befriedigen. Solange diese Sucht nicht therapiert wird, ist sie wie ein schwarzes Loch, das immer mehr einsaugen will.

Auch die Süchtigen sind damit nicht glücklich....... :mrgreen:

....was mich beim BGE stört, ist die Bedingungslosigkeit. Jedes Lebewesen hat Bedingungen. Und so brauchen auch Menschen Bedingungen. Wenn man sie streicht, schafft man ev. neue soziale Probleme. Wie die Bedingungen der Zukunft aussehen könnten, ist eine andere Frage. 

So müsste man ev. eher erstmal die Bedingungen ändern, um die Feudalgesellschaft zu überwinden? 

Dazu müsste sie als solche erkannt werden, ist nicht ein finanzielles Problem sondern ein ethisches/psychologisches.

Bei der Finanzkrise wurden ja solche Kräfte freigesetzt. Sie wurden dann allerdings mit Geldfluten erstickt.

Bei einer Umverteilung ginge es nicht nur um Geld sondern auch um Macht und Ohnmacht und Menschlichkeit, ohne diese wird die Zukunft schlecht zu bewältigen sein. Geld für alle mit der Geisskanne wird keine bessere Gesellschaft hervorbringen, wenn es dazu dient die Feudalgesellschaft zu legitimieren, würd es doch nur eine Illusion sein.

 
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Nun, das "Bedingungslos" ist ja eigentlich sowieso schon Makulatur. Verschiedene Bedingungen werden schon von allen Seiten als notwendig akzeptiert, schon allein wegen dem zu erwartenden zunehmenden Migrationsdruck. Es ist ja auch so, dass die gesetzliche Ausformulierung noch lange nicht vorhanden ist/sein würde, womit klar ist, das dieses "Bedingungslos" bestenfalls Wunschtraum einiger sehr optomistischer Befürworter ist.

Ich bin mir übrigens je länger je sicherer, dass das BGE genau wegen der Sogwirkung so wie angedacht nicht funktionieren kann. Es leuchtet ein, dass das Interesse vor allem von weniger Erfolgereichen aus ganz Europa an eine Migration in ein Land, wo Geld einfach so fliesst, extrem hoch sein würde. Denn es darf nicht vergessen werden, dass die Beträge, welche im Gespräch sind im EU-Ausland natürlich wie Lottogewinne daherkommen. Die hohen Lebenshaltungskosten im Zielland sind den Menschen dort nicht bekannt oder werden ausgeblendet.

 
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Ich bin mir übrigens je länger je sicherer, dass das BGE genau wegen der Sogwirkung so wie angedacht nicht funktionieren kann. Es leuchtet ein, dass das Interesse vor allem von weniger Erfolgereichen aus ganz Europa an eine Migration in ein Land, wo Geld einfach so fliesst, extrem hoch sein würde. Denn es darf nicht vergessen werden, dass die Beträge, welche im Gespräch sind im EU-Ausland natürlich wie Lottogewinne daherkommen. Die hohen Lebenshaltungskosten im Zielland sind den Menschen dort nicht bekannt oder werden ausgeblendet.


Spot on.

Die Schweiz müsste sich völlig abschotten und den Kapitalverkehr massiv einschränken. Ändert aber nichts an den Grundsatzfragen und der Notwendigkeit nach Antworten.

 
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....was mich beim BGE stört, ist die Bedingungslosigkeit. Jedes Lebewesen hat Bedingungen. Und so brauchen auch Menschen Bedingungen. Wenn man sie streicht, schafft man ev. neue soziale Probleme. Wie die Bedingungen der Zukunft aussehen könnten, ist eine andere Frage.


Mit dem "Bedingungslos" schiessen sich die Initiatinten ohnehin ins eigene Knie.  Es gibt immer Bedingungen.

 
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Ich bin mit meinen Hirngespinsten offenbar nicht alleine. Ex-IWF-Ökonom, DB-Chefvolkswirt und "100%-Reserve-Geld"-Anhänger Thomas Mayer erklärt, wie die Finanzindustrie gesundgeschrumpft, Vollgeld eingeführt und die Konjunktur mit Helikoptergeld angeschoben werden könnte.

http://www.fvs-ri.com/files/better_monetary_system.pdf


Ich hab's gelesen. Für jene, die es nicht gelesen haben:

Es geht kurz zusammengefasst darum, dass das aktuelle Kreditgeld ersetzt wird durch "reputation money". Ich übersetze das mal frei mit "Vertrauensgeld".

Konkret würde das bedeuten, dass die Zentralbank den Banken alle Kredite von nicht-Banken abkauft. Somit wären dann alle Firmen und Privaten nicht mehr bei ihrer Geschäftsbank verschuldet sondern bei der Zentralbank.
Die Banken wären somit aus dem Schneider und müssten sich um Kreditausfälle keine Sorgen mehr machen. Und die Zentralbank kann nicht pleite gehen und muss sich wegen der Kredite auch keine grauen Haare wachsen lassen.

Entsprechend würde dann auch die ZB die Staatsschulden übernehmen.

Das Problem dabei: Bei Kreditgeld ist der Kredit zumindest teilweise durch harte Assets gedeckt. Sprich: Wenn ich DIr Kredit gebe und Du dafür Dein Auto an mich verpfändest, habe ich zumindest noch Dein Auto, wenn Du den Kredit nicht bedienen kannst.

Bei Vertrauensgeld gäbe es aber keinerlei Deckung mehr. Der innere Wert des Geldes (also: Wie viel Vertrauen die Menschen noch haben, dass man für dieses Geld auch morgen noch so viel kaufen kann wie heute) wäre rein durch das Vertrauen in die Zentralbank bestimmt.

Zweites Problem: Die Zentralbank hat noch weniger Bezug zur Realwirtschaft als die Banken. Wie hoch müsste die Geldmenge angesetzt werden? Die ZB müsste ziemlich genau wissen, wie hoch die Produktivität ist, wie hoch die Lager (also Angebotsseite) aber auch, wie viel Helikoptergeld die Privaten ausgeben und wie viel zur Tilgung von Krediten verwenden würden.

Das sind Informationen, die eine ZB niemals haben kann. Somit könnte sie auch keine "Ziel-Teuerung" anstreben. Druckt sie zu viel Geld, steigt die Teuerung zu rasch und das Vertrauen ins Geld geht flöten.

Passend hierzu:

Das passt hier Helikoptergeld - Grundeinkommen :)

Das muss kein Geld sein, Einkaufsgutscheine wären auch ok. Es muss Geld sein welches ausgegeben wird und im Güterstrom sein Erfüllung als 'Tauschaufbewahrung' bleibt.


Einkaufsgutscheine sind Geld!

Wie bei Währungen ist es aber auch hier eine Frage des Vertrauens in den Emittenten.

Wenn ich einen Einkaufsgutschein der Migros habe, dann ist mir der fast genau so viel Wert wie Zentralbankgeld und vielleicht sogar mehr Wert als das Versprechen (aka. Girokonto) einer Bank.

Mach die Probe aufs Exempel: Einen 100Fr-Gutschein der Migros könntest Du locker für Fr. 95-99 verkaufen.

Einkaufsgutscheine der Migros sind durch physische Waren gedeckt. Guthaben auf Girokonten hingegen nicht.

 
Es war einmal vor langer Zeit ein Staat. 

Da kam eine Krise.

Die Armen hatten nichts mehr zu beissen, die Reichen hatten noch die Keller gefüllt mit Vorräten.

[...]

Als nun die Zeit für die Aussaat kam da war der Speicher leer und die armen Bauern hatten nichts zum säen. Die reichen  Bauern aber hatten nun alleine die Saat aus dem Speicher und konnten den armen Bauern ihre Felder günstig abknöpfen. Und so lebten diese fortan als Knechte..... :mrgreen:


Das dürfte die so ziemlich genialste Zusammenfassung sein, die ich seit langem gelesen habe! :bravo:

Und da stellt sich in Deinem Szenario auch wieder die Demokratie in Frage, die - ach - all zu oft sich auf die Seite der Reichen stellt - gegen das eigene Volk. Und in diesem Punkt bist Du dann wieder ganz auf der Linie von Denne:

Demokratie ist eine folkloristische Veranstaltung an einem sonnigen Sonntagvormittag. Da darf man über so wesentliche Fragen wie Minarette abstimmen. Einen UBS-Staatsvertrag freilich traut sich auch die SVP nicht vors Volk zu bringen. (Denne, Cash-Forum, 16.5.2011)

(einer aus meiner Zitate-Sammlung :) )

Die obenstehende Geschichte entspringt aber nicht der wirren Phantasie eines Melchior ( :D ) sondern hat sich tatsächlich ähnlich so zugetragen:

Bis ins 19. Jh. hinein hat Madagaskar in erster Linie vom Reis-Anbau für den Eigenbedarf gelebt. Mal gab es mehr, mal weniger aber im Schnitt haben die Madagasker nicht schlecht gelebt.

Dann kamen die Briten, um den Madagaskern den Reis gegen Münzen abzukaufen.

Die Madagasker waren zu erst nicht interessiert, denn mit Reis konnten sie was anfangen, mit Münzen nicht.

Die Briten erklärten ihnen aber, dass sie die Münzen gegen die fremden schönen Waren eintauschen könnten, die die Britischen Schiffe nun aus aller Herren Länder bringen würden. Die Madagasker gingen darauf ein, verkauften ihren Reis gegen Münzen und tauschten Münzen gegen "fancy stuff".

Es kam wie es kommen musste. Madagaskar hatte nun zu wenig Reis, um die eigene Bevölkerung zu ernähren, sass aber andererseits auf einem Haufen sinnloser Münzen.

"Kein Problem", meinten die Briten, "unsere Händler haben weise voraus geplant und wir haben noch Reis übrig, den wir gerne gegen die Münzen wieder an Euch verkaufen."

"Ja, aber ihr gebt uns nun viel weniger Reis für die Münzen als wir für unseren Reis bekommen haben", meinte König Radama der Erste, Sohn von  Andrianampoinimerina

"Na ja, das ist schon richtig", meinten die Briten, "aber das ist halt das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Das müsst ihr erst noch lernen. Aber kein Problem, wir sind durchaus bereit, Euch noch weitere Münzen zu leihen. Natürlich gegen entsprechenden Zins. Und die Schuld und Zinsen bezahlt ihr dann nächstes Jahr mit der Reisernte"

"Und wenn wir dann auch nicht genügend überschüssigen Reis haben, um einserseits unser Volk zu ernähren und ausserdem die Schulden und Zinsen zu bezahlen", fragte Radama?

"Auch kein Problem", meinten die Briten. "Wir haben immer Bedarf an euren Söhnen in unseren Minen und an euren Töchtern in unseren Bordellen" ...

 
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Es gibt den dämlichen Managementspruch: "Wer nichts zur Lösung eines Problems beiträgt, ist Teil davon."


Sorry, offtopic:

Habe kürzlich folgenden Spruch gelesen:

Sagt der Fnanzchef zum CEO:

"Was, wenn wir in die Ausbildung unserer Mitarbeiter investieren und sie verlassen uns"?

CEO: "Was, wenn wir nicht in die Ausbildung investieren und sie bleiben?"

 
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Das dürfte die so ziemlich genialste Zusammenfassung sein, die ich seit langem gelesen habe! :bravo:

Und da stellt sich in Deinem Szenario auch wieder die Demokratie in Frage, die - ach - all zu oft sich auf die Seite der Reichen stellt - gegen das eigene Volk. Und in diesem Punkt bist Du dann wieder ganz auf der Linie von Denne:

Demokratie ist eine folkloristische Veranstaltung an einem sonnigen Sonntagvormittag. Da darf man über so wesentliche Fragen wie Minarette abstimmen. Einen UBS-Staatsvertrag freilich traut sich auch die SVP nicht vors Volk zu bringen. (Denne, Cash-Forum, 16.5.2011)

(einer aus meiner Zitate-Sammlung :) )

Die obenstehende Geschichte entspringt aber nicht der wirren Phantasie eines Melchior ( :D ) sondern hat sich tatsächlich ähnlich so zugetragen:
:) ....besten Dank von der Märchentante.......

Allerdings bin ich ein Anhänger der Direkten Demokratie weil ich keine Alternative wüsst. Besser es diktieren 50,3% über 49,7% als es diktieren 10% über 90%. Grundsätzlich hat jeder die Möglichkeit etwas vors Volk zu bringen. Ist halt mit viel Aufwand verbunden. Aber Vollgeld- und BGE- Initiativen zeigen, es sind nicht nur Parteien die Initiativen lancieren.

Wir haben dann die Möglichkeit darüber nachzudenken als wären wir kompetent und mächtig und somit sind wir es auch gewissermassen. 

Dass sich das Volk täuschen und kaufen und manipulieren lässt mag kurzfristig eine Schwäche sein. Doch wenn es zu einer existenziellen Krise kommen sollte wo sich andere Fragen stellen kann die Stimmung sich auch wenden. 

Ein Beispiel was passiert wenn es keine Demokratie mehr gibt, ist die Eu. Als grosses Freidensprojekt wird es verkauft. Da wurden ohne irgend eine demokratische Legitimation Verträge vorbereitet mit der Ukraine. Dies führte dort zu einem Volksaufstand und der Vertreibung einer einst legitim gewählten Regierung und zu Krieg weil die Leute dort eine Zukunft in der EU als Verheissung für eine bessere Zukunft sahen. Doch die EU muss ja nicht für Bürger denken die gar nicht EU Bürger sind, schon gar nicht wenn man nicht imstande z.B. eine Lösung für Griechenland zu finden.

Jetzt ist eine korrupte Regierung in Ukraine an der Macht, die an die Macht kam weil sie EU-freundlich ist.....mit einem Oligarchen an der Spitze, der von der EU gehätschelt wird.

Erst im Nachhinein wurde ein Vertrag mit der Ukraine, der bereits unterzeichnet ist, den Holländern vorgelegt in unverbindlicher Form und sie lehnten ihn ab. Alle anderen Mitgliedsländer legten ihn gar nicht den Stimmberechtigten vor. Hätte man zuerst die EU-Bürger befragt, anstatt die Bürger der Ukraine zu manipulieren, hätte es wohl keinen Krieg gegeben in der Ukraine. Die Ukrainer haben nicht die geringste Garantie jemals Mitglied zu sein, dies ist nur der Speck den ihnen durch die Nase gezogen wird um eine Machtpolitik zu betreiben und Krieg zu führen ohne sich die Finger schmutzig zu machen, im Namen des Friedens.

So wird wohl auch bald das Bargeld verboten im Namen des Friedens usw............

Langfristig ist m.M.n. direkte Demokratie kein Garant, dass niemand zuviel Macht anhäufen kann. Doch bis heute hat dies in der Schweiz funktioniert. Der Staat ist dabei ein lebendiger Organismus und wir alle die Zellen. Der erste Schritt für Alles ist immer ein Gedanke. Und der entsteht manchmal nur wenn man überhaupt aufgerufen ist nachzudenken über alles Mögliche. 

Der Organismus verändert sich nicht auf Wunsch einzelner Zellen aber die einzelnen Zellen sind keine Knechte im ideologischen Sinne sondern gleichberechtigte Bestandteile, was wiederum die Mentalität der Oberzellen beeinträchtigt. 

Das gigantische Gefälle der Vermögen in der Schweiz fällt vielen Zellen nicht auf, vielleicht weil alles in allem dieser Umstand nicht zu einer Verarmung der Mehrheit der Zellen führte, sondern diese im Verhältnis zu anderen Ländern doch recht komfortabel leben auch wenn sie in Tat und Wahrheit nicht Miteigentümer sind am Schiff sondern Passagiere. Sollte jedoch das Schiff in Seenot geraten, so kann dieser Organismus ev. gerechter die Evakuierung in die Rettungsboote organisieren ohne die 1.Klassepassagiere liquidieren zu müssen oder diese sich einfach aus dem Staub machen mit den Rettungsbooten :mrgreen: . 

Nirgendwo auf der Welt kann über BGE oder Vollgeld abgestimmt werden also werden auch nirgendwo auf der Welt solche Initiativen ausgearbeitet also denken eben meist nur wenige Zellen überhaupt nach über solche Sachen und so kommen dann manchmal Lösungen zustande die vollendete aber unausgegorne Schnapsideen sind von ein paar wenigen Zellen. 

 In der Anthroposophie und den Naturbetrachtungen von Rudolf Steiner z.B. wird irgendwo beschrieben, dass die Wechselwirkung vom ganzen Körper und den Zellen ein Prozess ist, wo die äussere Gestalt des Körpers sich beim Wachstum den Zellen anpasst und nicht umgekehrt. So ungefähr.

 
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Vielleicht ist alles noch viel einfacher, Melchior. Du tönst es an. Solange es der Mehrheit in einem Staat so gut geht, dass sie sich verschiedenen Luxus leisten kann, solange wird wohl die Macht, werden die Mächtigen gestützt. Geht es der Mehrheit einmal ans Eingemachte, also wenn sie sich das neuste i-Dings nicht mehr sofort auf Kredit kaufen kann...... Nein ernsthaft, sollte die Mehrheit einmal tatsächlich Not leiden und eine kleine Elite sich weiter den Bauch vollschlagen können, dann ist die Zeit reif. Denn dann, und nur dann, werden die Massen bereit sein, für ihr (vermeintliches?) Recht mit dem eigenen Leben einzustehen.

Und davon sind die Europäer (und erst recht die Schweizer) noch weit weg. Hingegen gibt es heute schon Länder in denen die Menschen in dieser Situation sind. Allerdings gibt es für deren Einwohner heute eben auch eine Alternative. Die Flucht. Ich frage mich immer mal wieder, weshalb so viele Waffenfähige junge Männer es vorziehen nach Europa zu fliehen, anstatt ihre Heimat zu verteidigen, respektive zurück zu erobern. Frau und Kind in die (vermeintliche) Sicherheit schicken, selbst aber zur Waffe greifen wäre eigentlich eine Alternative.

Allerdings frage ich mich auch, wäre ICH in der gleichen Situation dazu bereit? Ich weiss es nicht.

 
Die obenstehende Geschichte entspringt aber nicht der wirren Phantasie eines Melchior ( :D ) sondern hat sich tatsächlich ähnlich so zugetragen


Wir sind keine Agrargesellschaft mehr, deren Wirtschaft aus der Verteilung begrenzter Mengen von Gütern zur Deckung der Grundbedürfnisse besteht. Daher bleibe ich dabei: Die Beispiele und Märchen von Reisernten in Speichern und verhungernder Bauern sind Unfug. Wir sind konsumgetrieben und fressen ohnehin schon zuviel. Anders als die Madagaskanaken müssen wir massenweise "fancy stuff" kaufen. Das treibt die heutige Wirtschaft an, nicht die Reissäcke. Zeug, das man nicht braucht und Dienstleistungen, auf die man im Grunde verzichten kann. Verzichten - genau das tun viele Menschen, weil sie verunsichert sind.  Flauer Konsum = flaue Konjunktur = flaue Bilanzen = Sparprogramme = Stellenabbau = Verunsicherung.

Das liesse sich mit Heligeld fürs Volk sicher eher ändern als mit Heligeld für Konzerne, die damit Horden von McKinsey-Restrukturierern finanzieren, um noch mehr Personal einzusparen und Stellen ins billige Ausland zu verlegen. Für mich tönt das nach Versklavung und nicht die 100 Stutz an die Krankenkassenprämie. Abgesehen davon könnte man das Heligeld als eine Art Entschädigung für die Zinsmisere ansehen, die nicht das Volk, sondern die Finanz-"Industrie" mit ihren Komplizen in den Regierungen angezettelt haben.

Aber wie gesagt, die Schweizer würden voller Stolz ein beherztes "Nein" in die Urne werfen, in der Überzeugung, dem Staat und der "Wirtschaft" eine grosse Bürde zu ersparen.

 
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