SNB - FINMA - Politik - Finanzinstitute

Ich glaube nicht, dass die Konten von Frau Jordan kontrolliert wurden. Ich glaube auch nicht, dass der Jordan für seinen Coup seine Frau verwendete. Aber ich glaube sicher, dass da eine riesen Sauerei gelaufen ist, die man sich scheut, offiziell aufzudecken. Abgesehen noch von der langen Leitung, die diverse sog. Aufsichtsstellen bei uns haben und gelegentlich eben auch haben wollen. Kommt Zeit kommts raus. :mrgreen:  Auch den Abgang werden wir noch erleben, da fress ich einen Besen mit samt Putzfrau.

 
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Minders Antwort auf Jordans Franken-Coup

Der Vater der Abzockerinitiative will das SNB-Direktorium personell vergrössern. Zudem sollen dessen Mitglieder vom Parlament gewählt werden.
Heute wird das SNB-Direktorium auf Antrag des Bankrats durch den Bundesrat bestimmt. Das will Minder ändern: Neu soll die Vereinigte Bundesversammlung dessen Mitglieder wählen – so, wie sie es bereits beim Bundesrat, bei den Bundesrichtern oder beim Bundesanwalt macht. Die Unabhängigkeit der SNB sieht Minder dadurch nicht gefährdet: «Sie bliebe auch fortan in organisatorischer, personeller und finanzieller Hinsicht bestehen.»
Warum nicht? Sehe das prima vista positiv.

 
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Du sagst: "Ich glaube sicher, dass da eine riesen Sauerei gelaufen ist .."

Ich wollte nur, dass du im Klartext sagst, worin diese Sauerei bestehen soll. Wer hat was unrechtes getan? Wer scheut sich, dies aufzudecken? Bei einem sicheren Glauben muss man diese wer doch bezeichnen können.

Glaubst du, dass jeder der ein Verbrechen begehen könnte, dies vermutlich auch tut? Oder man einfach mal davon ausgehen soll, dass er es tut, auch wenn man keine konkreten Hinweise darauf hat?

 
Heute wird das SNB-Direktorium auf Antrag des Bankrats durch den Bundesrat bestimmt. Das will Minder ändern: Neu soll die Vereinigte Bundesversammlung dessen Mitglieder wählen – so, wie sie es bereits beim Bundesrat, bei den Bundesrichtern oder beim Bundesanwalt macht. Die Unabhängigkeit der SNB sieht Minder dadurch nicht gefährdet: «Sie bliebe auch fortan in organisatorischer, personeller und finanzieller Hinsicht bestehen.»
 Warum nicht? Sehe das prima vista positiv.
Finde ich jetzt auch nicht so abwägig. Solange operativ und strategisch nicht reingeredet wird...

 
Fragt sich einfach: Muss man eigentlich alles immer in Frage stellen. Muss immer alles das jahrelang problemlos gelaufen ist ändern, nur weil einmal etwas passiert das einigen nicht gefällt?

Die Unabhängigkeit der SNB ist sowieso eine Mär. Auch die SNB ist abhängig von der Meinung der Führung dieser Institution und diese wiederum von den beeinflussenden Leuten in deren Umgebung. Also eine echte Unabhängigkeit gibt es sowieso nicht. Oder sitzt der Jordan in einm Fass im Wald ohne Kontakt zu irgend jemand.....

Nebenbei, wäre der Franken nie fixiert worden, wo stände er heute. Wohl etwa bei 1.07 nehme ich an. Und was wäre passiert? Die CH-Wirtschaft hätte sich langsam an dieses Niveau gewöhnt. Resultat, weniger Panikaktionen einzelner "Wirtschaftsführer".

 
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Du sagst: "Ich glaube sicher, dass da eine riesen Sauerei gelaufen ist .."

Ich wollte nur, dass du im Klartext sagst, worin diese Sauerei bestehen soll. Wer hat was unrechtes getan? Wer scheut sich, dies aufzudecken? Bei einem sicheren Glauben muss man diese wer doch bezeichnen können.

Glaubst du, dass jeder der ein Verbrechen begehen könnte, dies vermutlich auch tut? Oder man einfach mal davon ausgehen soll, dass er es tut, auch wenn man keine konkreten Hinweise darauf hat?
Der Zeitpunkt der Aktion war doch recht brisant. Wenn jemand sowas tut, wobei er dabei nicht Einzeltäter sein muss und vielleicht sogar unter gewissem Druck gehandelt hat, ist er meiner Meinung nach entweder ein Vollpfosten und total am falschen Platz, oder er/sie haben sich dabei bereichert. Ersteres oder Zweites? Wie naiv ist man hier eigentlich? Aber damit wird ja eben gerechnet. Es stehen glücklicherweise noch Wahlen an in diesem Jahr.

Welches normal entwickelte Land stösst sich schon selber in die Krise? Thema für mich einstweilen beendet.

 
Mehr Einfluss der Regierung auf die Entscheide der SNB? Bitte nicht...
definitiv ein Horrorszenario... aber der Gedanke, dass die Bruderschaft egentlich tun kann, was sie will, wurde auch nie richtig thematisiert, auch wenn mir gerade kein gremium einfaellt, welches fuer eine Aufsichtsfunktion kompetent genug sein koennte...
Horrorszenario?

Einerseits ja, wenn wir eine Zentralbank als unabhängige Institution betrachten, die die Aufgabe wahrnehmen soll, für Geldwert-Stabilität zu sorgen und die Wirtschaft mit dem jeweils benötigten Geld zu versorgen.

Allerdings wurden beide Aufgaben von allen westlichen Zentralbanken in den letzten Jahren (auch schon vor 2008!) verletzt:

* Die Geldmenge steigt schneller als die Wirtschaft. Wir haben also eine Überversorgung mit Geld

* Zentralbanken kaufen notleidende Wertpapiere und blähen damit ihre Bilanz auf

* Zentralbanken stemmen sich gegen den Markt und halten die Zinsen künstlich tief um trotz ausufernder Verschuldung die Zinslast erträglich zu halten.

Andererseits nein, wenn wir grundsätzlich die Frage in den Raum stellen, ob es überhaupt eine private Zentralbank braucht!

Zentralbanken sind private (oder halbprivate) Institutionen, die die Lizenz zum Geld-Drucken haben und dieses Geld dem Staat gegen Zins verleihen.

Stellt sich die Frage, ob es aus Sicht des Staates nicht sinnvoll wäre, sein Geld selbst zu drucken und somit keine Zinsen zahlen zu müssen.

Das klassische Gegenargument lautet: "Nein, denn dann würden die Staaten verführt, bei jeder Krise und jeder anstehenden Investition die Druckerpresse anzuwerfen."

Stimmt so weit. Aber wie wir weiter oben sehen ist die monetäre Disziplin der heutigen Zentralbanken auch nicht grösser. Somit haben wir das schlechteste aus zwei Welten: Ausufernde Gelddruckerei und gleichzeitig darauf auflaufende Zinsen.

Die Idee, eine Monetative als 4. Macht im Staat zu schaffen, die einer staatlichen Zentralbank entspricht und zinslos Geld druckt, ist also zumindest überlegenswert.

Das hat vor 1906 (Gründung SNB) bzw. 1913 (Gründung der FED) ja auch lange funktioniert.

Aber wie auch immer: Eine staatliche ZB darf keinesfalls eine Institution sein, die in Händen von Politikern ist bzw. auf die Politiker Einfluss haben!

 
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 Auch den Abgang werden wir noch erleben, da fress ich einen Besen mit samt Putzfrau.
Bei der Firma Microsoft wird ein Austauschprogramm gestartet. Vier Mitarbeiter werden gegen vier Kannibalen ausgetauscht.

Bei der Begrüßung der Kannibalen sagt der Chef: "Ihr könnt jetzt hier arbeiten, verdient gutes Geld und könnt zum Essen in unsere Kantine gehen. Aber lasst die anderen Mitarbeiter in Ruhe!"

Die Kannibalen geloben, keine Kollegen zu belästigen. Nach vier Wochen kommt der Chef wieder und sagt: "Ihr arbeitet sehr gut. Nur uns fehlt eine Putzfrau. Wisst Ihr, was aus der geworden ist?"

Die Kannibalen antworten alle mit Nein und schwören, mit der Sache nichts zu tun haben. Als der Chef wieder weg ist, fragt der Boss der Kannibalen: "Wer von Euch Affen hat die Putzfrau gefressen?"

Meldet sich hinten der letzte ganz kleinlaut: "Ich war es." Der Boss: "Du Idiot! Wir ernähren uns seit vier Wochen von Teamleitern, Systemadministratoren und Personalreferenten, damit niemand etwas merkt. Und Du Depp musst eine Putzfrau fressen..."

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Nebenbei, wäre der Franken nie fixiert worden, wo stände er heute. Wohl etwa bei 1.07 nehme ich an. Und was wäre passiert? Die CH-Wirtschaft hätte sich langsam an dieses Niveau gewöhnt. Resultat, weniger Panikaktionen einzelner "Wirtschaftsführer".
Ich meine genau das ist der springende Punkt.

Der Sündenfall war die Bindung des Frankens an den Euro (im Sept. 2011, noch unter Hildebrand). Es war eine versteckte Subvention an die Schweizer Exportbranche und den Tourismus.

Mit der Loslösung am 15. Januar passierte genau das, was mit einem zwischen zwei Punkten aufgespannten Gummiband passiert, das in eine Richtung gedehnt und dann losgelassen wird: Es überschiesst nach unten, dann nach oben ... über- und unterschiesst aber immer weniger und pendelt sich dann schlussendlich da ein, wo es hingehört.

Der Franken steht somit heute genau da wo er auch stünde, wenn es diese Anbindung nie gegeben hätte.

Somit stellt sich für mich die Frage: Wiegen die Vorteile der Bindung der letzten 4 Jahre die aktuellen Nachteile auf oder kommen wir zum Schluss, dass die ganze Übung von Anfang an eine Schnapsidee war?

 
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Der Zeitpunkt der Aktion war doch recht brisant.
Der Zeitpunkt wurde durch zwei Eckpfeiler bestimmt:

Erstens den 30. November 2014 (Abstimmung Goldinitiative) und zweitens die bereits im Vorfeld erwartete EZB-Bazooka vom 22. Januar 2015.

Hätte die SNB vor der Gold-Abstimmung die Bindung aufgelöst, hätte es als Trotz- und Wutreaktion mehr Ja-Stimmen gegeben.

Die SNB hatte also ein Zeitfenster von nur etwa 50 Tagen. Und vermutlich wollte Sie uns Weihnachten nicht versauen :p

 
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Zuerst zwei Prämissen:
1. Die ausländischen Notenbanken (insbesondere Fed und EZB) tun das, was immer sie tun und die Schweiz und deren SNB haben darauf keinen Einfluss. Man mag über deren Aktivitäten jammern und fluchen ... schade um die Zeit!
2. Die Umrechnungskurse des Frankens haben mit der realen (produzierenden) Wirtschaft kaum mehr was zu tun. Devisen werden wie itgendwelches anderes Schüttgut gehandelt, d.h. der CHF hat einen Marktpreis und nicht einen Wert. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein floatender CHF eben nicht "überbewertet". Dieser CHF-Marktpreis richtet sich vermutlich nur unwesentlich nach Löhnen und Konsumentenpreisen, sondern z.B. auch nach "safe haven" Ueberlegungen und finanztechnischen Kriterien. Unter dem Bürgeraspekt (Lohn/Ladenpreise) ist der CHF gegenüber den meisten Währungen wohl überbewertet (gegenüber dem ZAR z.B. mindestens um den Faktor 2)

Wie soll sich nun eine SNB unter diesen Bedingungen verhalten ist wohl die Hauptfrage. Als Nichtökonom habe ich darauf schlicht keine gescheite Antwort. Ich finde aber (Bauch), dass der Versuch eines Mindestkurses den Versuch wert war und dessen Aufgabe letztlich unvermeidlich und nur eine Frage der Zeit war. Ich persönlich finde, dass die SNB in den letzten Jahren recht geschickt gerbeitet hat. Letztlich ist es ein Balanceakt zwischen den Finanzmärkten und deren Kräften und der realen Wirtschaft (Import/Export/Tourismus).

Nun zur aktuellen Frage der Entscheidungsmechanismen der SNB (ob man gescheiter die Institution total ändern sollte, wäre eine andere Diskussion)
Die aktuellen Diskussionspunkt sind
1. Sollen die Entscheide, auch solche von erheblicher volkswirtschaftlicher Auswirkung wie eben Mindestkurs, von "nur" 3 Leuten verantwortet werden?  Ich gehe davon, dass wie in jeder Firma die Entscheidungsgrundlagen und Optionen von mehreren kompetenten Fachleuten vorbereitet werden. Nur diese 3 Leute müssen aber in der Oeffentlichkeit den Kopf hinhalten. Ist es nun besser, wenn stattdessen 5, 7 oder sonst irgendeine ungerade Anzahl Personen die Verantwortung übernehmen?
2. Wer wählt dieses n Personen umfassende Direktorium? Aktuell ist es der Bankrat, bestehend aus 11 Mitgliedern. Ueber deren Background kann sich jeder über den Link selbst informieren Also ähnlich wie in einer privaten Firma der VR die GL wählt. Nach dem Vorschlag von SR Minder soll der Bankrat nur noch ein Vorschlagsrecht haben und die Wahl durch die Bundesversammlung erfolgen. Ich finde das wie schon mal gesagt gar keine so schlechte Idee, da dann die Politiker nicht dauernd der SNB in den Rücken fallen können. Einmal gewählt, wäre die Einflussnahme der Politiker zumindest auf dem Papier nicht mehr möglich (ähnlich Bundesrichter)
.
 

 
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Ich weiss nicht, ob es tatsächlich so ist wie ich empfinde, aber es scheint mir, dass heute oekonomische Erkenntnisse selbst von denen, welche für sich in Anspruch nehmen, dass sie in diesem Bereich den absoluten Durchblick haben. Die Finanzwelt wird ganz nach eigenem Gusto verbogen, egal was fundamentale Kennniss sagt.

So gesehen spielt es keine Rolle ob 1, 3 oder der Nationalrat die SNB-"Politik" bestimmen.

Rückblickend ist man immer klüger. Ich auch. Und damit meine ich, dass die Frankenanbindung damals ein Fehler war. Wäre die Nationalversammlung gefragt worden damals, ich könnte mir vorstellen, dass es trotzdem gemacht worden wäre. Denn auch diese handeln meist nach Partikularinteressen und nicht unbedingt nach irgendeiner Logik.........

@MF. Der Witz war etwas vom Besten, das ich seit langem gelesen habe. Danke.

Äh, einzig, dass die Erkenntnis daraus ja eigentlich kein Witz sondern die reine Wahrheit ist :top:

 
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Das erinnert mich - muss so 10-15 Jahre her sein - and den höchsten Steuerfahnder der Schweiz, der einen Job als Steuerberater in Cayman Islands angenommen hat.

Honni soit ... :p

 
Bloomberg Video
SNB Has Nuclear Option to Negative ECB Rates: Barth

Marvin Barth, head of European FX strategy at Barclays, talks about the impact on currencies from the economic divergence in the U.S. and Europe and the key role to be played by the Swiss National Bank.


Obwohl neben der Schweiz auch die ZB's anderer Länder (Dänemark, Schweden) "surreale" Negativzinsen habe, werde es weltweit ein Novum sein, dass die Retailbanken in der Schweiz diese bald auch an ihre Kunden weitergeben würden (nuclear option).  Dies sei bereits bei der kleinen Alternativen Bank der Fall. Nächste Ankündigung der SNB am 10. Dez.

Siehe auch

Die Schweizer Sparbremse

(Handelsblatt)
 

Erst galten Negativzinsen nur für Schweizer Banken und vermögende Kunden. Nun treffen sie auch Kleinsparer. Kunden der „Alternativen Bank Schweiz” zahlen ab dem ersten Franken Strafzinsen auf ihr Vermögen. Das sorgt für Unmut.

 
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und wenn man z.B von der Alternativen Bank Geld, einen Kreidt möchte kriegt man die jetzt auch als Privater?

 
Ich hab das folgende so ähnlich schon mal irgendwo geschrieben

Da zur Zeit Negativzinsen "in" sind, müsste der Spätzahler doch etwas bekommen (Verzugsvergütungszins) und der Frühzahler mit einem "Vorzugsstrafzins" o.ä. belastet werden.  Wäre ja logisch, oder?

Ebenso müsste es auf Rechnungen in Zukunft heissen. "Diese Rechnung ist bezahlbar in nicht früher als 30 Tagen. Bei früherer Zahlung wird das Geld automatisch und umgehend retourniert". Für jeden Monat den Sie die Rechnung später bezahlen, erhalten Sie einen Gutschein für einen spätern Einkauf.

Meine Gemeinde könnte mich bitten, die Steuerrechnung noch eine Weile nicht zu zahlen, da sie als kreditwürdige Institution Geld in beliebiger Menge von den Grossbanken erhält und dabei erst noch 0,5 % Jahreszins garniert. Aus gesetzlichen Gründen ist die Gemeinde z.Zt. allerdings noch verpflichtet, Steuerzahlungen entgegenzunehmen.

 
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Reaktionen: fritz und Starky108