Währungsreform: Weltuntergang oder Neuanfang?

Vor gerade mal 10 Jahren war das Gold ja nur 280$ je Unze Wert. Wer sagt mir dass Gold nicht wieder auf 500$ je Unze fällt??
Das würde bedeuten, dass der Dollar sich in Gold gerechnet im Wert mehr als verdreifacht. Wie wahrscheinlich ist das? Die Goldmenge wächst durch Produktion jährlich um ziemlich konstante 1.5%. Die Dollarmenge um zwischen 10-20%. Es stehen also immer mehr Dollars pro Unze zur Verfügung.Ohne Währungsreform kriegst Du also einen Dollar-Wert von 500$/oz nicht mehr hin.
Hälst du eine Währungsreform in der Schweiz für möglich?? in welchem Zeitraum?? Die Schweiz baut ihre Verschuldung ja ständig ab und wenn das Ausland eine Währungsreform durchführen würde, müssten wir ja nicht auch mitmachen, oder??
Ich halte eine WR in der Schweiz nicht nur für möglich sondern für sehr wahrscheinlich. Und zwar mehr oder weniger zeitgleich (+/- 1 Tag bis 1 Monat) mit anderen Währungsreformen in Dollar, Pfund oder Euro. Die Verschuldung der Schweiz (nicht nur des Staates sondern inklusive Private und Firmen) liegt bei 300% GDP und somit etwa auf dem Niveau Italiens. Der Fluch des Schuldgeldsystems ist, dass die Schulden durch den Zinseszins immer exponentiell steigen müssen. Stellt sich lediglich die Frage, wer die Schulden trägt.Das ist der Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz: In Deutschland übernimmt der Staat die Schulden, in der Schweiz Private und Firmen.
 
Das mit dem Gold kann ich nachvollziehen. Danke für deine Erklärung. Beim nächsten Bullenmarkt, wenn die Aktienpreise steigen und der Goldkurs etwas fällt, werde ich mir eine Portion Gold posten. Im Vertrauen das du Recht behälst! ;) Deine Erklärung zu den Schulden in der Schweiz verstehe ich nicht. Den Schulden, also den Passiven stehen ja immer auch Aktiven gegenüber. z.B. ich nehme einen Kredit von der Bank um ein Haus zu bauen. Dann stehen meine Schulden einem realen Wert, dem Haus, gegenüber und sollten sich bei gutem Unterhalt in etwa aufheben.anderes Beispiel: Die Schweiz nimmt einen Kredit auf um einen zweiten Gotthardtunnel zu bauen. Dann stehen die Schulden der Schweiz dem Gotthardtunnel gegenüber. Mit dem Tunnel lässt sich ja theoretisch Geld verdienen wenn man ein Kässeli an den Eingängen aufstellt. Wenn die Einnahmen höher sind als alle Ausgaben inklusive Zinsen sind es doch gute Schulden??Ich meine den Schulden in der Schweiz stehen Infrastruktur gegenüber die mehr Wert sind als die Schulden.Oder ist das falsch?

 
Ich meine den Schulden in der Schweiz stehen Infrastruktur gegenüber die mehr Wert sind als die Schulden.

Oder ist das falsch?
Es ist sowohl richtig als auch falsch. Richt insofern als beim Bau eines Hauses oder Tunnels ein Mehrwert für ein Land geschaffen wird. Da wird mit echten Ressourcen und Tausenden von Mannstunden echte Arbeit geleistet. Wenn wir das Geld mal ausklammern, wäre so ein Projekt auch ohne Geld theoretisch möglich. Man müsste sich darauf einigen, dass einige Tausend Arbeiter direkt am Tunnel arbeiten aber ein weitaus grösserer Teil von Arbeitern indirekt. Denn die müssen ja die Tunnel-Arbeiter mit Lebensmitteln, Kleidung, Material und Geräten versorgen. Alles in allem können wir vielleicht sagen, dass uns der Tunnel etwa 100 Millionen Mannstunden gekostet hat. Dafür haben wir einen sehr wichtigen Sachwert erhalten. In Geld ausgedrückt: 12 Milliarden Franken.

Nun ein Gegenbeispiel: Der UBS-Bailout hat 80 Milliarden gekostet. In Mannstunden umgerechnet wären das dann rund 700 Mio Mannstunden. Frage: Welchen Gegenwert haben wir als Volk dafür erhalten?

Für €40 Mrd. könnte Deutschland das gesamte marode Trinkwassersystem von Berlin sanieren. Vergleiche das mal mit den derzeit rund €500 Mrd., die Deutschland in ESFS, ESM, Target2 für PIIGS und Banken-Bailouts als Neuverschuldung aufgenommen hat. Wo wäre der Nutzen für das Volk grösser?

Bevor Du weiterliest, möchte ich Dir bitten, Dir aus diesem Video die nächste Minute anzuschauen, das Beispiel mit Geld als Lederstücke:

( Natürlich empfehle ich, den ganzen Dreiteiler mal reinzuziehen ;) )

Der wichtigste Punkt ist, dass jedes Geld immer als Schuld auf die Welt kommt. Das heisst: Geldmenge=Vermögen=Schulden. Des einen Vermögen ist des anderen Schuld.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist x die Geldmenge und die Schuldenmenge. x+i ist die Schuldmenge in der Zukunft, wobei i die Zinsen sind, die bis dahin auflaufen. Diese Zinsen sind in der Geldmenge noch gar nicht enthalten. Also können die Zinsen in der Summe auch nie bezahlt werden. Es ist wie mit den Lederstücken: Es sind 100 im Umlauf aber ich will 110 zurück haben. Das kann gar nicht funktionieren.

In der Praxis funktioniert das nur, indem eben weiter Geld produziert wird. Das heisst, die Geldmenge muss mindestens um die fälligen Zinsen erhöht werden (sprich: wir müssen eine zweite Lederhaut finden und mindestens 10 neue Lederstücke schnitzen). Dann kann das Spiel noch ein Jahr weitergehen. Im übernächsten Jahr müsste die Geldmenge schon um 11 Lederstücke steigen, denn wir haben ja jetzt eine Geldmenge von 110 Lederstücken, die zu 10% verzinst werden will. usw. In der Relität gehen uns irgendwann die Kühe bzw. Lederhäute aus.

Bezogen auf Dein Beispiel mit dem Gotthardtunnel: Ja, es ist möglich, ein virtuelles Kässeli aufzustellen und vielleicht kommen im Lauf der nächsten 50 Jahre 13 Mrd. in die Kasse. Dann hätten wir gegenüber den Baukosten 12 Mrd. eine Milliarde Gewinn gemacht. Aber woher kommt diese Milliarde? Auch sie ist Geld und somit ist sie eine Schuld, die irgend jemand hat und auf der irgend jemand Zinsen zahlen muss.

Das ist der Fluch an unserem Geldsystem: Jedes Geld ist Forderung wie auch Verbindlichkeit: Die 100er Note in Deinem Portemonnaie ist eine Forderung von Dir an die SNB, eine Verbindlichkeit der SNB gegenüber Dir. Da aber die SNB keine nennenswerten Sachwerte besitzt, wäre im Falle eines Bankrotts der SNB Deine 100er Note nichts mehr Wert. Nicht ganz: Den Passiven (Franken) stehen ja in der SNB-Bilanz Aktiven gegenüber. Das sind im Wesentlichen Währungsreserven in Dollar, Euro und Gold.

Aber auch die Dollars und Euros, mit denen die Franken gedeckt sind, sind Schuldgeld. Eine Schuld der Fed bzw. der EZB gegenüber der SNB.

Diese Kette von Forderungen und Verbindlichkeiten im Geldsystem zieht sich von Dir zu Deiner Sparkasse, zur Grossbank, zur SNB, zur EZB, zur Deutschen Bank bist zur Dorfbank Hintertupfing und diese Verbindlichkeiten reihen sich aneinander wie Dominosteine. Und genau so werden sie fallen, wenn einer der grösseren Player in dieser Kette zusammenbricht.

Die einzelnen Spieler sichern sich gegenseitig über Derivate ab. Die Gesamtsumme der Derivate liegt derzeit bei 707 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Das GDP der USA beträgt 13 Billionen, das der ganzen Welt 30 Billionen, der gesamte weltweite Aktienmarkt 60 Billionen. Wenn also die Derivateblase dereinst platzt, gibt es nichts und niemanden, der das stoppen könnte.

Deshalb halte ich es auch für naiv, wenn sich viele Schweizer die rosarote Brille anziehen und meinen, der Franken könne einen Absturz von Euro oder Dollar überleben. Falsch: Wenn auch nur eine der grossen Währungen bachab geht, fallen nach und nach alle Dominosteine und die ganze Blase platzt. Da wird sich die Schweiz nicht raushalten können. UBS und CS hängen in dieser Derivateblase mit Fr. 4000 Mrd (UBS) bzw. 2000 Mrd (CS) drin. Zum Vergleich: BSP der Schweiz: 500 Mrd. Da wird es auch keine Bailouts von UBS und CS mehr geben können. Die Schweiz wird genau so am Arsch sein wie seinerzeit Island.

Das einzige Geld, das kein Schuldgeld ist, keine Forderung an eine Gegenpartei ist, die Pleite gehen könnte und den Wert in sich trägt, ist Gold.

Daraus ergibt sich im Falle einer zweiten Finanzkrise mit Fall von Dollar und Euro folgendes:

Auf der Aktivseite der SNB-Bilanz werden Dollar und Euro wertlos. Es bleibt also nur noch das Gold, das seinen Wert behält und nun der gesamten Frankenmenge auf der Passivseite gegenüber steht. Da sich Aktiven und Passiven immer ausgleichen müssen ergibt sich:

Aktivseite: 945'000 kg Gold

Passivseite: Fr. 781'717'000'000 (SNB, Stand Dez. 2011)

was zu einem Goldpreis von Fr. 827'214 / kg führt. Aber das nur so nebenbei.

Bist Du noch bei mir?

Dann weiter im Text:

Du schreibst: "Ich meine den Schulden in der Schweiz stehen Infrastruktur gegenüber die mehr Wert sind als die Schulden.".

Ich will das nicht bezweifeln aber stelle mal folgende Frage: Alleine durch die Schwächungsaktion des Franken im August und September 2011 wurden zwischen Mrd 72 und 160 Franken neu gedruckt. Nehmen wir konservativ die niedrigeren 72 Mrd, was in etwa Fr. 10'000 pro Schweizer Einwohner entspricht. Frage: Wurden Sachwerte bzw. Infrastruktur im Wert von Fr. 10'000 pro Nase (Babys und Rentner eingeschlossen) seit Juli 2011 in der Schweiz geschaffen? Ich glaube nicht. Einverstanden?

Du hast - in Anlehnung an Gunnar Heinsohn - durchaus recht, dass Kredite der Wirtschaft besichert sind.

Will heissen: Wenn Du eine halbe Million Hypothek für ein Haus aufnimmst, steht dieser Schuld ein Sachwert von vielleicht 600'000 gegenüber. Und die Firma, die sich eine Maschine für 1 Mio leistet und dafür ein Grundstück im Wert von 2 Mio belastet hat die Schuld auch gedeckt. Von daher muss man logischer Weise schlussfolgern, dass die Summe der Kredite niemals grösser sein kann als die Summe der Sachwerte, die für ihre Besicherung dienen.

Dem steht allerdings das Problem gegenüber, dass Staaten keinerlei Sicherheiten für ihre Kredite hinterlegen müssen. Sie gelten als "unbankrottbar" und die "Sicherheit" ist das Recht, die Steuerzahler zu schröpfen. Entsprechend müssen auch Banken keine Sicherheiten hinterlegen, um Staatsanleihen auf Kredit zu kaufen, denn die gekauften Staatsanleihen gelten als Sicherheit. Hier wird in der Parallelwelt der Staaten und Banken also ein Perpetuum-Mobile eröffnet, das unendliche Geldmengenausweitung und Kreditschöpfung erlaubt. Und das Tolle dabei: schlussendlich dürfen wir die Zinsen auf diesen Schulden bezahlen.

Dass wir Zinsen auf Schulden bezahlen müssen, die wir nicht gemacht haben bzw. die nicht auf einer Investition (Gotthardtunnel, Haus) basieren, die uns etwas nützt, ist das eine. Viel schlimmer und zwar nachhaltig schlimmer ist die Geldschöpfung durch die Banken. Und das funktioniert so:

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Kredite, die die Bank vergibt, aus Sparkapital basieren. Sprich: 100 Menschen sparen jeweils Fr. 5000, und von dieser halben Million darf die Bank dann nach Abzug von 10% Mindestreserve Fr. 450'000 als Kredit für eine Hypothek vergeben.

Das war früher mal so, ist heute aber falsch.

Heute funktioniert es so: Wenn Dir ein Kredit von 500k bewilligt wird, unterschreibst Du ein Dokument, das aus Sicht der Bank eine Forderung darstellt. Es ist ein Wertpapier. Eine Schuld von Dir gegenüber der Bank. Die Bank hat das Geld nicht. Es wird durch einen simplen Buchungssatz generiert: "Forderung an Verbindlichkeit".

Auf der Aktivseite also die Forderung an Dich, auf der Passivseite schuldet Dir die Bank jetzt die halbe Million; sie hat ja noch nicht bezahlt.

Mit diesem Buchungssatz ist wie aus dem Nichts eine halbe Million erschaffen worden, die es vorher noch nicht gab. Die Geldmenge der Schweiz hat sich jetzt um diese halbe Million erweitert, die Bilanz der Bank wurde "verlängert".

Die halbe Million wird Dir nun überwiesen. Physisches Geld ist dabei unwichtig. Es sind ja nur Bits und Bytes in einer Computertransaktion.

Der Witz dabei: Die Bank hat bis zu diesem Zeitpunkt rein gar nichts geleistet bis auf ein Gespräch mit Dir also vielleicht 4 Stunden Aufwand, um Deine Finanzdaten in eine Software zu hacken, ein Standard-Dokument auszudrucken und einen Buchungssatz zu generieren.

Wenn Du nun Deine Raten nicht bezahlen kannst, weil Du Deinen Job verlierst, geht das Haus in den Besitz der Bank über. Dann hat sie einen Sachwert in Händen, ohne dafür etwas geleistet zu haben. Besser kann es für die Bank also gar nicht laufen ;)

Und selbst wenn Du bezahlen kannst: Warum darf die Bank eigentlich auf ihrer Forderung an Dich Zinsen verlangen, zahlt aber keine auf der Verbindlichkeit an Dich? Zinsen werden ja definiert als eine Gebühr für Konsumverzicht: Wenn ich Dir Fr. 1000 leihe, kann ich die Fr. 1000 nicht selbst ausgeben und deshalb darf ich Dir eine Gebühr in Form von Zinsen auferlegen. Wie kommt aber die Bank dazu, diese Gebühr zu verrechnen auf Geld, das sie selbst nicht hat? Das sie selbst erst durch einen Buchungssatz geschaffen hat? - Aber das nur so nebenbei.

Fazit: Das Geldschöpfungssystem ist im besten Fall dazu geeignet, uns für Zinsen arbeiten zu lassen, die wir uns nicht leisten können und für die wir keinerlei Gegenleistung erhalten haben. Im schlechtesten Fall, um uns zu enteignen.

 
Heute funktioniert es so: Wenn Dir ein Kredit von 500k bewilligt wird, unterschreibst Du ein Dokument, das aus Sicht der Bank eine Forderung darstellt. Es ist ein Wertpapier. Eine Schuld von Dir gegenüber der Bank.
Wertpapier ist jede Urkunde, mit der ein Recht derart verknüpft ist, dass es ohne die Urkunde weder geltend gemacht noch auf andere übertragen werden kann
Zitat ORAlso ein Kreditvertrag ist per Definition ein Vertrag und kein Wertpapier. In einigen Teilaspekten hast du sicherlich recht und deine Abneigung gegenüber Banken in Ehren, aber hie und da ist sowohl bei Banken auch ein Funken Ehrlichkeit zu finden
Die Bank hat das Geld nicht. Es wird durch einen simplen Buchungssatz generiert: "Forderung an Verbindlichkeit".Auf der Aktivseite also die Forderung an Dich, auf der Passivseite schuldet Dir die Bank jetzt die halbe Million; sie hat ja noch nicht bezahlt.Mit diesem Buchungssatz ist wie aus dem Nichts eine halbe Million erschaffen worden, die es vorher noch nicht gab. Die Geldmenge der Schweiz hat sich jetzt um diese halbe Million erweitert, die Bilanz der Bank wurde "verlängert".Die halbe Million wird Dir nun überwiesen. Physisches Geld ist dabei unwichtig. Es sind ja nur Bits und Bytes in einer Computertransaktion.
Auf der Aktivseite die Forderung an den Kreditnehmer, auf der Passivseite die Verbindlichkeit an einen Gläubiger, sprich Sparer. Die Bank hat sicher nicht "kein Geld". Sie hat vielleicht weniger als das gesamte Kreditvolumen, da Sie jeden Franken mehrmals ausgeben kann, aber sicherlich nicht keines. Ansonsten wären ja Institute wie die Pfandbriefbank (oder Zentrale) auf dem Status einer Briefkastenfirma. Die Schlussfolgerung daraus ist dieselbe, Banken können Geld aus dem "nichts" schaffen, aber die Behauptung, Sie könnten Kredite verteilen, ohne auch nur einen Franken Passivgeld zu haben sehe ich als falsch.
Der Witz dabei: Die Bank hat bis zu diesem Zeitpunkt rein gar nichts geleistet bis auf ein Gespräch mit Dir also vielleicht 4 Stunden Aufwand, um Deine Finanzdaten in eine Software zu hacken, ein Standard-Dokument auszudrucken und einen Buchungssatz zu generieren.Wenn Du nun Deine Raten nicht bezahlen kannst, weil Du Deinen Job verlierst, geht das Haus in den Besitz der Bank über. Dann hat sie einen Sachwert in Händen, ohne dafür etwas geleistet zu haben. Besser kann es für die Bank also gar nicht laufen
Aha. Und gratis dort wohnen tut dann die Schalterangestellte. Seit wann ist es das Ziel der Banken an möglichst viele Sachwerte zu kommen? Daran ist die Bank kaum interessiert, damit lässt sich kein Gewinn machen (oder jedenfalls nicht mit dem herkömmlichen Geschäftsmodell). Würden sich die Banken jedes Mal bei einer Zwangsenteignung die Finger reiben, hätten wir ja kaum Zwangsversteigerungen, da die Bank das Haus behalten würde.
 
Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung!

Nun ein Gegenbeispiel: Der UBS-Bailout hat 80 Milliarden gekostet. In Mannstunden umgerechnet wären das dann rund 700 Mio Mannstunden. Frage: Welchen Gegenwert haben wir als Volk dafür erhalten?
Wir haben doch die US Hypothekenramschpapiere dafür bekommen, auf welche die CS im moment so scharf ist!Weiss man eigentlich wieviel Wert das ganze im moment hat?
Das einzige Geld, das kein Schuldgeld ist, keine Forderung an eine Gegenpartei ist, die Pleite gehen könnte und den Wert in sich trägt, ist Gold.
Ich bin mit dir einverstanden das Gold sicherer ist als Geld, sollte es aber wirklich ernst werden mit zusammenbruch des Finanzsystems und Kriegen ist Gold so wertlos wie Papiergeld, da man mit Gold weder Werkzeuge, Waffen oder sonst was herstellen kann und essen kann man es auch nicht.
Fazit: Das Geldschöpfungssystem ist im besten Fall dazu geeignet, uns für Zinsen arbeiten zu lassen, die wir uns nicht leisten können und für die wir keinerlei Gegenleistung erhalten haben. Im schlechtesten Fall, um uns zu enteignen.
Alles was du über die Banken geschrieben hast habe ich verstanden und ich bin deiner Meinung.Was können wir dagegen tun? Ich bin der Meinung das nicht nur die Banken die bösen sind sondern das Volk eine Mitschuld trägt.Meine Eltern hätten sich nie ein Auto auf Pump gekauft und meine Grosseltern schon gar nicht. Fernseher, Möbel, Ferien alleskriegt man auf Pump weil die meisten Menschen nicht rechnen können und zu faul/dumm zum sparen sind, bezahlen sie lieber Zinsen als bei einem Kauf Bar auf die Hand noch einen Rabatt zu kassieren!Wenn die Leute viel weniger/keine Schulden machen würden, könnten es die Banken nicht so dermassen übertreiben!!
 
Alles was du über die Banken geschrieben hast habe ich verstanden und ich bin deiner Meinung.Was können wir dagegen tun? Ich bin der Meinung das nicht nur die Banken die bösen sind sondern das Volk eine Mitschuld trägt.Meine Eltern hätten sich nie ein Auto auf Pump gekauft und meine Grosseltern schon gar nicht. Fernseher, Möbel, Ferien alleskriegt man auf Pump weil die meisten Menschen nicht rechnen können und zu faul/dumm zum sparen sind, bezahlen sie lieber Zinsen als bei einem Kauf Bar auf die Hand noch einen Rabatt zu kassieren!Wenn die Leute viel weniger/keine Schulden machen würden, könnten es die Banken nicht so dermassen übertreiben!!
Genau da liegt die Schuld der Wirtschaft und Politik. Beide haben seit Jahrzehnten diese Haltung gefördert. Über Gesetzte und Werbung wurden die Menschen verführt sich alles sofort zu leisten. Sparen war nur eine Randbemerkung und betraf vor allem Altersvorsorge. Und über diese wurde noch suggeriert, dass ja weiteres Sparen nicht notwendig ist......Seit einigen Generationen ist es völlig normal, mit Schulden zu leben. Es ist völlig normal in der Gegenwart zu leben mit den finanziellen Möglichkeiten der Zukunft. Das Resultat ist, dass (fast) alle am finanziellen Abgrund leben ohne es zu wissen. Es braucht nur eine kleine Verwerfung (z.B. Scheidung, Arbeitsplatzverlust usw.) und der Absturz beginnt.
 
Genau meine Meinung CrashGuru.Die Politik lebt das Schulden machen ja jeden Tag vor. Ich frage mich schon seit Jahren wie ein Staat, Kanton oder Gemeinde ein Budget beschliessen kann dass mit einem Minus endet.Ein Budget macht man doch theoretisch um eben kein minus zu machen und man rechnet noch etwas spatzig ein!Es ist immer sehr amüsierend zu lesen wie z.B. die USA sparen möchten. Sparen heisst ja dort, einfach ein bisschen weniger Schulden zu machen als bis anhin!! :roll:

 
Die Bank hat sicher nicht "kein Geld". Sie hat vielleicht weniger als das gesamte Kreditvolumen, da Sie jeden Franken mehrmals ausgeben kann, aber sicherlich nicht keines.
Das ist richtig. Was die Bank bei der Kreditvergabe haben muss, ist den Mindestreservesatz. Der beträgt in den USA 10%, in Europa 2%, in der Schweiz 2.5% und in GB für den Ankauf von Staatsanleihen 0%.Bei einem Mindestreservesatz von 2.5% muss die Bank also z.B. Fr. 25'000 besitzen, um 1 Mio zu schöpfen. Und da - wie Du ja auch schreibst - das Spielchen mehrmals laufen kann, kann aus einem Franken locker das 250-fache werden. (Bei 10% Mindestreserve knapp das 100-fache).
 
Weiss man eigentlich wieviel Wert das ganze im moment hat?
Nein, das weiss man nicht, denn wir wissen nicht, wie sich die Papiere zusammensetzen. Wenn es Prime-Hypotheken (AAA) sind, haben die einen Wert von 36% des Nominalwertes. Angenommen, die UBS hätte ein 80Mrd-Paket an solchen Papieren besessen, hätte das derzeit also einen Wert von Fr. 28.8 Mrd.Bei den Sub-Primes wie BBB sieht es entsprechend schlechter aus, da beträgt der Wert um die 6%. Aus 80 Mrd. wären somit noch 4.8 Mrd. zu erlösen.Irgend wo dazwischen (aber wohl eher bei den 28.8 Mrd) dürfte der Wert des Paketes liegen.Guckst Du hier: http://www.markit.com/en/products/data/indices/structured-finance-indices/abx/abx-prices.page?
Ich bin mit dir einverstanden das Gold sicherer ist als Geld, sollte es aber wirklich ernst werden mit zusammenbruch des Finanzsystems und Kriegen ist Gold so wertlos wie Papiergeld, da man mit Gold weder Werkzeuge, Waffen oder sonst was herstellen kann und essen kann man es auch nicht.
Aber man kann mit Gold Essen, Werkzeug, Waffen kaufen. Mit Papiergeld kann man das beim Zusammenbruch des Finanzsystems nicht mehr.
Wenn die Leute viel weniger/keine Schulden machen würden, könnten es die Banken nicht so dermassen übertreiben!!
Die Konsumenten in der Schweiz oder Nordeuropa haben auch nicht viel falsch gemacht und auch nicht übertrieben auf Pump gelebt. Der grosse Sündenfall passierte bei den Amis, denn als die Häuserpreise regelmässig pro Jahr um 10-15% stiegen, haben die Konsumenten im Schnitt 8% pro Jahr mehr ausgegeben als sie verdient haben und den Rest über Refinanzierung ihrer Hypotheken bezahlt.Das ging so: Du hast ein Haus im Wert von 400k und eine gleich grosse Hypothek. Nun steigt der Wert des Hauses auf 450k. Also nimmst Du neu 50k Hypothek auf und kannst die verkonsumieren. So ging das zwischen 2002 und 2007 frisch fröhlich weiter. Schlussendlich landest Du bei einem Haus, das 600k Wert hat und hast 600k Schulden.Und dann kommt die Immobilienkrise, die Blase platzt und Deine Hütte ist auf einmal nur noch 400k Wert. Die Schulden bleiben aber bei 600k.Entsprechend die Forderung der Bank, möglichst zu amortisieren. Klare erste Reaktion: Konsum drastisch einschränken. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Wirtschaft, es kommt zur Rezession und die Arbeitslosigkeit steigt.Lebst Du nun in einer strukturschwachen Gegend (wie Detroit) oder verlierst Deinen Job und findest - wenn überhaupt - einen schlechter bezahlten, wird der Traum vom Eigenheim schnell zum Albtraum.
 
Du kannst mit Gold nicht Essen, Waffen oder Werkzeug kaufen.Du kannst aber Gold gegen Essen, Waffen oder Werkzeug eintauschen.Und wenn es wirklich eine Notlage wird, dann wird dir kein Mensch ein Kilo Weizen gegen Gold geben.Gold mag ein sicheres und werthaltiges Tauschmittel sein. Aber mit Gold als solches kannst du nichts anfangen. Und wenn es hart auf hart kommt, dann will jeder lieber genug zu essen als viel Gold wo er nicht weiss ob er jemanden findet der es gegen Essen eintauscht.

 
Die Konsumenten in der Schweiz oder Nordeuropa haben auch nicht viel falsch gemacht und auch nicht übertrieben auf Pump gelebt.
Ansichtssache. Ich habe von meinen Eltern gelernt, dass ich nur ausgebe, was ich VORHER habe. Auch heute noch bin ich der Ansicht, dass es eine höchst ungesunde Entwicklung war (finanztechnisch wie moralisch), was in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist. Auch wenn wir auf "meine" Art die iPods vielleicht erst in 10 Jahren hätten.......Nicht falsch verstehen. Unternehmenskredite haben eine gute Seite, sofern die Unternehmensleitung es "gesund" anwendet. Konsumkredite sind ein Fluch.
 
Und wenn es wirklich eine Notlage wird, dann wird dir kein Mensch ein Kilo Weizen gegen Gold geben.Gold mag ein sicheres und werthaltiges Tauschmittel sein. Aber mit Gold als solches kannst du nichts anfangen. Und wenn es hart auf hart kommt, dann will jeder lieber genug zu essen als viel Gold wo er nicht weiss ob er jemanden findet der es gegen Essen eintauscht.
Du kannst zum Beispiel argumentieren: "Ich mache keine Feuerversicherung für mein Haus, denn es könnte ja sein, dass mein Haus in einem Atomkrieg zerstört wird und dann ist eh' alles aus. Da zahlt keine Versicherung. Also kann ich mir die Prämie gleich sparen."Nun, Du wirst mir zugestehen, dass die Chance, dass Dein Haus auf andere Art und Weise abbrennt als durch eine Nuke, relativ hoch ist. Wobei wir die Atombombe auch nicht ausschliessen wollen.Etwa ähnlich verhält es sich im Vergleich ungedecktes Papiergeld gegen Gold in einer Finanzkrise. Zwischen einer Finanzkrise im Sinn von "unser Geld wird wertlos" und einer existenziellen Krise mit Knappheit an Lebensmitteln, Energie etc. liegt ein sehr weites Feld. Ein Feld, in dem Du mit Papier nichts mehr bewegen kannst, wohl aber mit Gold.Beispiel gefällig?Dein Bauer steht unter Zugzwang, denn er muss die Lebensmittel, die er produziert auch in einer Krise ernten und verkaufen (bzw. eintauschen). Das grösste Problem des Bauern dürfte sein, Diesel für seinen Traktor zu bekommen, denn den braucht er, um überhaupt ernten zu können.Eine Unze Gold hat den Wert von etwa 1000l Diesel. Damit wäre sein Energieproblem gelöst. Er wäre also noch so dankbar, und würde Dich und Deine Familie noch so gerne ein paar Monate mit Lebensmitteln durchfüttern, wenn er dafür die 1000l Diesel bzw. die Unze Gold bekommt. Bekommt er sie nämlich nicht, kann er seine Ernte nicht einbringen (dafür fehlt ihm das Personal, ein Mähdrescher leistet die Arbeit von 200 Arbeitern) und die Ernte geht im kaputt und er hungert selbst.Somit hast Du mit Gold auf alle Fälle weitaus bessere Karten als mit bedruckten Papierscheinen.Ganz abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, wie Du darauf kommst, dass Lebensmittel oder sonst was knapp werden soll, nur weil bunt bedruckte Papierzettel durch andere ersetzt werden.
 
Es muss nicht knapp werden, aber es liegt ganz sicher nicht so verteilt wie es dann gwünscht ist.Und warum in aller Welt sollte ich nicht direkt mein Weizen gegen Diesel tauschen? Wer bestimmt den genau wieviel Gold es braucht um 1'000 Liter Diesel zu kaufen?

 
Wer bestimmt den genau wieviel Gold es braucht um 1'000 Liter Diesel zu kaufen?
Der Markt. Und nur der ;)Vielleicht kannst Du auch direkt Weizen gegen Diesel tauschen. Gold ist halt um einiges handlicher und haltbarer. Ich meine, was soll der Tankwart mit Tonnen von Weizen?
 
Aber eigentlich bleibt Gold auch "nur" ein Tauschmittel wie Geld auch, oder?Wenn du Gold hast, hast du eigentlich nichts ausser etwas Metall in den Fingern. Du kannst es nicht essen (jedenfalls schmecken tuts wohl nicht wirklich), du kannst damit nicht heizen, du kannst darin nicht wohnen, du kannst auch kein brauchbares Werkzeug herstellen... Ok, für den Schmuck für die Frau taugt es... Aber das ist dann wohl nicht grad das grösste Problem.Also ist es eigentlich auch nichts anderes als Papiergeld. Einfach mit dem Unterschied, dass das Vertrauen in Gold sehr hoch ist. Aber den Wert bestimmt der Markt. Man kann ihn nichtmal in Einheiten "Essen" beziffern.

 
Aber eigentlich bleibt Gold auch "nur" ein Tauschmittel wie Geld auch, oder?Wenn du Gold hast, hast du eigentlich nichts ausser etwas Metall in den Fingern. Du kannst es nicht essen (jedenfalls schmecken tuts wohl nicht wirklich), du kannst damit nicht heizen, du kannst darin nicht wohnen, du kannst auch kein brauchbares Werkzeug herstellen... Ok, für den Schmuck für die Frau taugt es... Aber das ist dann wohl nicht grad das grösste Problem.Also ist es eigentlich auch nichts anderes als Papiergeld. Einfach mit dem Unterschied, dass das Vertrauen in Gold sehr hoch ist. Aber den Wert bestimmt der Markt. Man kann ihn nichtmal in Einheiten "Essen" beziffern.
Gold kann aber niemand uneigeschränkt herstellen bzw. Drucken. Das ist der wichtigste Faktor. Es hat einen vertrauenswürdingen langjährigen Wert. Essen etc. kannst du es nicht. Wobei ich nichts von den Kriegsszenarien halte. Die hier diskutierte WR wäre nicht sonderlich schlimm. Bei Weitem keine Apokalypse, als die Sie oft in den Köpfen sitzt. In einem solchen Fall behäl allerdings eben Gold den Wert, während das blose Papier ihn verliert.
 
Aber eigentlich bleibt Gold auch "nur" ein Tauschmittel wie Geld auch, oder?
Nein!Gold ist nicht nur ein Tauschmittel sondern auch ein Wertaufbewahrungsmittel !

Im alten Ägypten gab es das Korngiro. Geld (auf Tontafeln gedruckt, geritzt), das an Weizen gekoppelt war und ähnlich wie der Weizen pro Jahr 10% seines Wertes verloren hat.

Das war das Geld, das Tauschmittel des täglichen Bedarfs, denn jeder wollte das Korngiro möglichst rasch wieder loswerden.

Wer langfristig für Rente oder Haus sparen wollte, hat sich Gold und Silber gekauft, das eben nicht an Wert verloren hat.

Unsere heutigen Papierwährungen entsprechen in etwa dem Korngiro (wenn auch nicht mit 10% Kaufkraftverlust pro Jahr). Langfristig Bargeld unter der Matratze horten, würde nichts bringen, weil unser Papiergeld die Eigenschaft der Wertaufbewahrung seit 1971 nicht mehr hat.

 
Mal kurz von der Währungsreform ein Switch zum Weltuntergang :lol:

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Ok, den Unterschied zum Papiergeld sehe ich.Aber auch Boden, Öl, Kupfer, Silber.... usw. kann niemand uneingeschränkt herstellen.Also sind das genau die gleichen Wertaufbewahrungsmittel wie Gold, oder?